Home Film “Werk ohne Autor” – Geschichtsdrama, Kunst und Liebe als tolles Epos

“Werk ohne Autor” – Geschichtsdrama, Kunst und Liebe als tolles Epos

Autor: Tobi

Am 4. April 2019 veröffentlicht Disney “Werk ohne Autor” auf DVD, Blu-ray und als Download.

"Werk ohne Autor" (© 2019 Disney)

(© 2019 Disney)

Verleih: Walt Disney Home Entertainment
Facebook: www.facebook.com/WerkOhneAutor
Filmlänge: 189 Minuten
Sprachen: Deutsch
Untertitel: Deutsch
FSK: freigegeben ab 12 Jahren

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Hintergrund:

Über “Werk ohne Autor” war im Vorfeld des Kinostarts ja bereits einiges zu lesen. Seine Weltpremiere feierte der Film im Wettbewerb der 75. Internationalen Filmfestspiele von Venedig, ging zudem 2019 für Deutschland ins Rennen um den Oscar® für den besten fremdsprachigen Film. Diesen gewann Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck bereits 2007 für sein Langfilmdebüt, dem Drama “Das Leben der Anderen”. Nach dem durchwachsenen Thriller “The Tourist” im Jahr 2010 hatte er sich viel Zeit genommen, um wieder etwas Großes zu erschaffen, und dies ist nicht nur auf Grund einer Spiellänge von über drei Stunden gelungen, auch wenn er die begehrte Trophäe diesmal nicht mit nach Hause nehmen konnte.

Die Handlung erstreckt sich über drei Epochen deutscher Geschichte und ist an wahre Begebenheiten angelehnt, denn auch ohne dass hier die Protagonisten Namen reeller Personen tragen, ist vieles aus dem Leben des Künstlers Gerhard Richter wiederzuerkennen, basierend auf dem Buch “Ein Maler aus Deutschland. Gerhard Richter. Das Drama einer Familie” von Jürgen Schreiber. Florian Henckel von Donnersmarck hat den Stoff fiktionalisiert und somit blieben ihm alle Freiheiten zu Ergänzungen oder Abweichungen.

Handlung:

Im Film sehen wir, wie in den 30er-Jahren der sechsjährige Kurt Barnert (Cai Cohrs) in Dresden bei Ausflügen mit seiner Tante Elisabeth (Saskia Rosendahl) an die Kunst heran geführt wird. Dann aber muss er leider miterleben, dass die lebensfrohe und doch auffallend schizophrene Tante in eine Anstalt gebracht wird, aus der sie irgendwann im Rahmen des nationalsozialistischen Euthanasie-Programms abdeportiert wird und nie heimkehrt.

Was Kurt bleibt, ist die Liebe zur Kunst, und so studiert er (älter nun von Tom Schilling gespielt) diese. Hierbei lernt er die Modestudentin Ellie (Paula Beer) kennen, in die er sich unsterblich verliebt. Mit etwas Trickserei schafft er es, die zur Miete ausgeschriebene Wohnung in ihrem gut betuchten Elternhaus zu bekommen, und ist ihr so oft nahe. Ihr Verhältnis halten sie allerdings vor Ellies Vater Professor Seeband (Sebastian Koch) geheim, denn die kühle und barsche Art des renommierten Gynäkologen verspricht nichts Gutes für den eher einfacher daher kommenden Kurt. Dieser wird in den 50er-Jahren dann staatlich anerkannter Freskenmaler und ist gut im Geschäft, denn auch wenn es ihn künstlerisch nicht zufrieden stellt, bekommt er lukrative Aufträge.

Kurz bevor die Mauer gebaut wird, flieht Kurt aber dann aus allen Zwängen mit Ellie in den Westen und entscheidet sich entgegen aller Ratschläge dafür, nach Düsseldorf zu gehen. Obwohl im jeder sagt, dass Malerei dort keine Chance mehr auf Erfolg hat, will Kurt sich durchschlagen und kommt dabei durch Zufall tragischen Geheimnissen aus der Vergangenheit nahe.

"Werk ohne Autor" Szenenbild (©2018 BUENA VISTA INTERNATIONAL / Pergamon Film / Wiedemann & Berg Film)

Kurt (Tom Schilling) und Ellie (Paula Beer) flüchten aus der DDR (©2018 BUENA VISTA INTERNATIONAL / Pergamon Film / Wiedemann & Berg Film)

Kritik:

Das allergrößte Lob, welches man “Werk ohne Autor” aussprechen kann, ist, dass der Film trotz seiner 189 Minuten niemals langatmig wirkt, sondern stets interessant bleibt und durchaus auch fesselt. Florian Henckel von Donnersmarck ist es gelungen, die Geschichte mit einer Mischung aus düster anmutender Dramatik mit Thrill, großer Leidenschaft in der Liebe wie auch Kunst sowie hin und wieder immenser Leichtigkeit zu erzählen.

Hierbei profitiert er davon, dass sowohl Tom Schilling und Paula Beer als auch Sebastian Koch und anfangs Saskia Rosendahl toll spielen. In zusätzlichen Rollen überzeugen Oliver Masucci als Joseph Beuys nachempfundener Kunst-Professor, Ina Weisse, Evgeniy Sidikhin und der kleine Cai Cohrs oder auch in Kurzauftritten Ben Becker und Lars Eidinger.

Der Film kommt – abgesehen von einer überflüssigen und unpassenden Putz-Tanz-Szene, die gerne in die nicht vorhandenen “Deleted Scenes” der nun vorliegenden Heimkino-Veröffentlichung gedurft hätte – sehr stimmig daher, was auch an den beeindruckenden Bildern des fünffach Oscar®-nominierten Caleb Deschanel und wundervoller Musik von Max Richter liegt. Ein starkes Epos, wie man es aus Deutschland äußerst selten zu sehen bekommt.

Bonus-Material:

Als Extras gibt es lediglich zwei zweiminütige Featurettes über “Die Story” und “Die Musik zum Film”, sowie den Trailer.

Trailer:

Bewertung: 9 von 10 Punkten

 


Weitere Spezifikationen:

Verkaufsstart: 4. April 2019
Bildformat: 16:9 (1,85:1)
Ton Blu-ray: DTS-HD MA 5.1
Ton DVD: Dolby Digital 5.1

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