Home Film “Der Passfälscher” – die Geschichte des Juden Cioma Schönhaus im Zweiten Weltkrieg

“Der Passfälscher” – die Geschichte des Juden Cioma Schönhaus im Zweiten Weltkrieg

Autor: Tobi

"Der Passfälscher" Filmplakat (© X Verleih AG)

Der Passfälscher

Darsteller: Louis Hofmann, Jonathan Berlin, Luna Wedler, Nina Gummich
Regie: Maggie Peren
Dauer: 117 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.derpassfaelscher-film.de
Facebook: facebook.com/xverleih


Nachdem Maggie Peren als Co-Drehbuchautorin von Filmen wie “Napola – Elite für den Führer” (2004) und “Dieses bescheuerte Herz” (2017) bereits untermauerte, dass sie nicht nur in den Genres Kinder/Jugendfilm und Komödie verankert ist, wobei sie letzteres mit ihrem netten 2020er-Zeitschleifen-Film “Hello Again – Ein Tag für immer” (lies unsere Filmkritik hier) auch als Regisseurin erneut bediente, widmet sie sich erneut sehr ernsten Tagen der Vergangenheit.

“Der Passfälscher” basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Bericht von Cioma Schönhaus, dem wir gespielt von Louis Hofmann hier im Berlin des Jahres 1942 begegnen, also mitten im Zweiten Weltkrieg. Auch wenn die Zeiten hart sind und er als Jude von den Nazis gejagt wird, lässt sich Cioma seinen Optimismus und seine Lebensfreude nicht nehmen.

Anstatt sich zu verstecken oder zu fliehen, lebt Schönhaus in der großen Wohnung seiner deportierten Eltern weiter, arbeitet in einer Rüstungsfabrik und begibt sich zusammen mit seinem besten Kumpel Det Kassriel (Jonathan Berlin), der bei ihm eingezogen ist, in die Öffentlichkeit, was er für die beste Tarnung hält, denn wer würde ihn hier vermuten. Gerne auch mal unter Vortäuschung falscher Tatsachen wie der Identität als deutscher Marineoffizier lässt es sich der charmante, auch von guten Kontakten zu Marktfrauen profitierende Cioma im Dritten Reich recht gut gehen und trifft hierbei auf Gerda (Luna Wedler), in die er sich verliebt.

Doch Schönhaus sollte aufpassen, nicht nur, weil es unsicher ist, ob er seiner Vermieterin Frau Peters (Nina Gummich) wirklich trauen kann – dank der Vorkriegs-Ausbildung in einer Grafikschule wird er vom gutherzigen Anwalt Kaufmann (Marc Limpach) angeworben, Ausweispapiere zu fälschen, damit die neuen Inhaber aus Deutschland flüchten können. Im Gegenzug erhält Cioma Lebensmittelmarken, begibt sich hiermit aber natürlich auch in große Gefahr – nicht umsonst empfiehlt Kaufmann, stets eine Krawatte zum spontanen Erhängen im Fall der Enttarnung durch die Gestapo bei sich zu haben.

"Der Passfälscher" Szenenbild (© DREIFILM)

(© DREIFILM)

“Der Passfälscher” weiß als filmische Umsetzung der 2006 erschienenen Biografie des 2015 verstorbenen Samson “Cioma” Schönhaus durchaus zu gefallen. Louis Hofmann spielt gut, verleiht der Hauptfigur aber so viel Leichtigkeit, dass sie einem manchmal schon fast unrealistisch erscheint in solch beschwerten Zeiten. Neben ihm wissen auch Jonathan Berlin und Marc Limpach zu gefallen, während Luna Wedler in der Rolle der Gerda etwas unterfordert wirkt.

Der Schrecken des Zweiten Weltkriegs wird zwar nicht komplett ausgeblendet, spielt aber eher eine Nebenrolle, da auf brutale Szenen verzichtet wird – nicht umsonst ist der Film ab sechs Jahren freigegeben. Das könnte verharmlosend wirken, tut es aber nicht, denn die Gefahren sind durchaus präsent, nur eben selten im Bild und Fokus. In jedem Fall aber eine interessante Geschichte, die uns Regisseurin und Drehbuchautorin Maggie Peren hier präsentiert.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

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