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“Die Poesie der Liebe” – eine nicht unkomplizierte Romanze

Autor: Tobi

"Die Poesie der Liebe"

Die Poesie der Liebe

Darsteller: Doria Tillier, Nicolas Bedos, Denis Podalydès, Antoine Gouy
Regie: Nicolas Bedos
Dauer: 115 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Facebook: facebook.com/diepoesiederliebefilm


Mit “Die Poesie der Liebe”, im französischen Original “Monsieur et Madame Adelman”, haben Doria Tillier und Nicolas Bedos ihren ganz besonderen Film erschaffen. Die beiden, die im echten Leben ein Paar sind, spielen nicht nur die Hauptrollen, sie haben auch das Drehbuch zusammen erarbeitet und Nicolas Bedos hat erstmals bei einem Spielfilm Regie geführt, zudem auch noch mit Philippe Kelly an der musikalischen Untermalung gearbeitet. Ein echtes Gemeinschaftsprojekt der beiden also, beim französischen Filmpreis César in der Kategorie “Bester Film” ebenso nominiert wie Doria Tillier als “Beste Darstellerin”.

Der Streifen beginnt am Ende der Beziehung, über die er uns erzählt. Der berühmte Autor Victor Adelman (Nicolas Bedos) ist verstorben, und auf der Beerdigungsfeier ist seine Witwe Sarah (Doria Tillier) so von allem genervt, dass sie es sogar vorzieht, einem Journalisten (Antoine Gouy) über das Leben der beiden zu erzählen. Dieser erwartet eine romantische Geschichte über ein immer liebendes Paar, und bekommt von der fast schon unterkühlt wirkenden Frau des Verblichenen mehr Details als je erhofft.

In chronologischen Rückblicken sehen, wir, wie Sarah und Victor sich Anfang der 70er-Jahre in einem Pariser Nachtclub kennen lernen. Während die schüchterne und durchaus biedere Sarah sofort verliebt ist, braucht Victor als feierlustiger Lebemann und Frauenschwarm etwas Zeit, um sich auf eine Beziehung einzulassen. Über Umwege kommt es dann aber doch zu dieser, auch weil Sarah hartnäckig eine Reihe an Tricks anwendet, von neuem Styling über das Einschleusen in Partys, bei denen zufällig auch Victor zugegen ist. Im Endeffekt erkennt er ihren Charme und ist von ihrer Intelligenz fasziniert.

Sarah und Victor heiraten und erleben zusammen Jahrzehnte, die mal von Leidenschaft und Hingabe geprägt sind, mal von Geheimnissen und Diskrepanzen. Hierbei wird Victor zu einem erfolgreichen Schriftsteller, während Sarah damit weit mehr zu tun hat als jeder ahnt, aber stets im Hintergrund bleibt.

Doria Tillier und Nicolas Bedos haben einen unterhaltsamen Film erschaffen. Die Geschichte der Adelmans ist vom Start weg interessant und bietet dadurch Identifikationspunkte, dass sie äußerst lebensnah und reell erzählt wird. Manchmal ist da eben doch mehr Schein als Sein, ob es nun um Victors Schreiberei geht oder um die nach Außen als perfekt dargestellte Romanze der beiden. Ein sympathischer Film, der auch von guter Arbeit der Maske lebt, die das Paar über viele Jahrzehnte hinweg glaubhaft in Szene setzt.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

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