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“Träum was Schönes” – Zeit heilt alle Wunden, oder auch nicht

Autor: Tobi

Träum was Schönes

Träum was Schönes

Darsteller: Bérénice Bejo, Valerio Mastandrea, Barbara Ronchi
Regie: Marco Bellocchio
Dauer: 134 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.movienetfilm.de/dreams


Zeit heilt alle Wunden – oder auch nicht. Auch wenn es schon mehr als 40 Jahre her ist, dass Massimo als Neunjähriger (Nicolò Cabras) seine Mutter (Barbara Ronchi) verlor, verfolgt ihn der Verlust immer noch täglich. Damals nach dem Tod leugnete er diesen und zog sich in eine Fantasiewelt zurück, wie es Kinder noch tun können. Traumatisiert denkt er aber auch als Erwachsener (Valerio Mastandrea) immer wieder an das, was einst passierte, hört ihre letzten Worte “Träum was Schönes” in seinem Ohr – wohl vor allem, weil er nicht versteht, warum es so kommen musste.

Das Ganze wirkt sich komplett auf sein Leben aus, wo er als Journalist für eine große überregionale Tageszeitung arbeitet. Er koppelt sich von der Außenwelt in puncto persönlicher Beziehungen ab, meidet jede Art von Streit oder Disharmonie, ist zudem geplagt von Ängsten. Als er sich dann allerdings – fast widerwillig – in die hübsche Therapeutin Elisa (Bérénice Bejo) verliebt, nimmt er ihre Hilfe an und begreift, dass nur die Aufarbeitung der Vergangenheit ihn befreien kann.

“Träum was Schönes” basiert auf Massimo Gramellinis Erfolgsroman “Fai Bei Sogni”. Regisseur Marco Bellochio (“Die Verurteilung”, “Der Prinz von Homburg”) erklärt: “Ich habe dieses Buch nicht verfilmt, weil es ein Bestseller ist. Sondern wegen der Themen, der dramatischen Situationen.” So baut er dann auch auf eine dichte Atmosphäre und nimmt den Zuschauer auf emotionale Art und Weise mit in die Psyche von Massimo, der von Valerio Mastandrea sehr gut gespielt wird. Das Ganze lässt sich gut ansehen, hat aber mit seinen 134 Minuten auch Längen, die Bellochio hätte vermeiden können.

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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