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Alison Goldfrapp beschert auf ihrem ersten Soloalbum gut gemachte Tracks für die Tanzfläche

Autor: Tobi

Alison Goldfrapp "The Love Invention"

Alison Goldfrapp

“The Love Invention”

(CD, Skint Records, 2023)

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Alison Goldfrapp kannte man bislang vor allem als Sängerin des nach ihr benannten Elektro-Duos Goldfrapp, wo sie an der Seite des Komponisten und Keyboarders Will Gregory seit dem Jahr 2000 sieben sehr beachtliche Studioalben bescherte, vom tollen, atmosphärischen Debüt “Felt Mountain” bis zur 2017er-Scheibe “Silver Eye”, die Platz 6 der UK-Charts belegte und bei uns immerhin auf Rang 31 chartete.

Im Laufe der Jahre servierten Goldfrapp neben wundervollen getragenen Nummern wie denen auf dem schönen 2013er-Longplayer “Tales of Us” immer wieder auch mal Songs, die clubtauglich auf Tanzbarkeit ausgerichtet daher kamen, wie “Strict Machine” (2003), ihren größten Single-Erfolg “Ooh La La” (2005), “Train” (2010) oder “Anymore” (2017). Mit ihrem ersten Soloalbum “The Love Invention”, das sie selber produziert und mitgeschrieben hat, haut Alison Goldfrapp in eine ähnliche Kerbe, nachdem sie 2021 als Gast für Röyksopps siebtes Album “Profound Mysteries” die ebenfalls die Hüfte in Schwung bringenden Tracks “The Night” und “Impossible” mit aufnahm.

Alison Goldfrapp (© Mat Maitland)

(© Mat Maitland)

Auf 47 Minuten präsentiert Alison Goldfrapp elf Tracks, die zumeist für die Tanzfläche bestens geeignet sind, was sie mit drei Vorab-Singles bereits sehr deutlich ankündigte. Im März entpuppte sich der erste Vorbote “So Hard, So Hot”, auf dem Album als vorletzte Nummer zu finden, gleich als pumpend tanzbare Club-Nummer mit blubbernden Elektroklängen und fließendem, betörendem Gesang.

Alison erklärte zum nächtlichen Spaß ankurbelnden Song: “I wanted to do something that had that very clubby, acid-y feeling to it. But I wanted lightness to come out of the chorus – there’s tension there, as well as euphoric freedom.”

Dass Disco und House das Album maßgeblich beeinflusst haben, machte dann Mitte April das mit druckvoller Basslinie und konsequent marschierenden Beats nicht weniger bewegungsfördernde “NeverStop” deutlich, zu dem sie verlauten ließ: “NeverStop is about always feeling the wonder. Committing to connect with each other, nature and our surroundings while trying to navigate through the contradictions and complexities of life.”

Als Opener fungiert dieses Stück, gefolgt vom Titelsong, der als dritte Vorab-Single ausgewählt wurde und ebenfalls als tanzbare Disco-Nummer beschrieben werden muss, mit einigen Gesangs-Effekten aufwartend, die wohl auch Alisons langjährige Faszination für die Polaritäten Vergnügen vs. Zurückhaltung und Mensch vs. Maschine widerspiegeln sollen.

Auch wenn Clubtauglichkeit im Fokus steht und “Hotel” dies untermauert, wird das Album nicht langweilig. “Digging Deeper Now” arbeitet mit tieferen House-Rhythmen, “In Electric Blue” wirkt mit mehr Melodik poppiger und gönnt sich eine längere Einleitung, “Fever” greift zwirbelnde Trance-Elemente auf und “Gatto Gelato” setzt voll auf Stakkato-Sounds und Bässe.

Mit “The Beat Divine” und “Subterfuge” kommen zudem zwei Tracks in puncto Tempo gemächlicher daher, was trotz nicht ausbleibendem Groove für atmosphärische Entspannung sorgt, ebenso wie das einzig wirklich ruhig ins Ohr fließende “SLoFLo” als feiner Abschluss. Ein gutes, auch sauber produziertes erstes Soloalbum von Alison Goldfrapp, deren zumeist weich und betörend, mal aber auch etwas druckvoller eingesetzte Stimme bestens zu den Stücken passt, auch wenn sie hier ihren vollen Zauber vielleicht nicht ganz entfalten kann.

facebook.com/AlisonGoldfrappOfficial

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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