Home MusikCD-Rezensionen Die Hollywood Vampires bieten einen gut abrockenden Livemitschnitt aus dem Jahr 2015

Die Hollywood Vampires bieten einen gut abrockenden Livemitschnitt aus dem Jahr 2015

Autor: Tobi

Hollywood Vampires "Live in Rio"

Hollywood Vampires

“Live in Rio”

(CD+Blu-ray, earMUSIC, 2023)

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Nachdem sich die Hollywood Vampires auf ihrem zweiten Longplayer “Rise” (lies unsere Rezension hier) 2019 spielfreudig präsentierten und ein abwechslungsreiches, gut anzuhörendes Album bescherten, legt die Supergroup nun mit “Live in Rio” einen Livemitschnitt nach.

Dieser macht zunächst einmal bereits auf seinem Cover klar, dass neben der Schock-Rock-Legende Alice Cooper als Sänger, dem Aerosmith-Leadgitarristen und Songwriter Joe Perry und Hollywood-Star Johnny Depp als weiterem Gitarristen inzwischen auch Rhythmusgitarrist Tommy Henriksen zum festen Grundgerüst der Formation gehört.

Hollywood Vampires (© earMUSIC / Ross Halfin)

(© earMUSIC / Ross Halfin)

Mit “Live in Rio” belegen die Herren, dass sie nicht nur im Studio zusammen funktionieren, wo sie für das selbstbetitelte Debütalbum (2015) größtenteils Coverversionen von Rocksongs der 60er- und 70er-Jahre einspielten, für besagten Nachfolger dann vor allem eigene, neu komponierte Stücke und nur drei Adaptionen.

Dass der Mitschnitt auf seinen 55 Minuten nun doch bis auf den Opener ausschließlich Cover bietet, liegt darin begründet, dass er bereits im Jahr 2015 aufgezeichnet wurde, als die Band ihr wohl größtes und legendärstes Konzert vor über 100.000 Fans beim Festival “Rock in Rio” spielte.

2015, mit Tommy Henriksen? Ja, damals gehörte der Amerikaner bereits zum Live-Lineup, für das sich die Hollywood Vampires zudem mit Bassist Duff McKagan (Guns N’ Roses), Drummer Matt Sorum (Velvet Revolver / Guns N’ Roses) und Gitarrist Bruce Witkin verstärkten. Und das ist längst nicht alles, die amerikanische Sängerin und Gitarristin Lzzy Hale von Halestorm rockte bei Led Zeppelins “Whole Lotta Love” mächtig mit ab, Gitarrist Andreas Kisser von Sepultura ist beim Alice-Cooper-Klassiker “School’s Out” dabei, und Ringo Starrs Sohn Zak Starkey, der u.a. bei The Who und Oasis am Schlagzeug saß, sorgte gleich bei fünf der 14 Songs an Stelle von Sorum für Rhythmen.

Der vom legendären Bob Ezrin (Deep Purple, KISS, Pink Floyd, etc.) produzierte, klanglich allerdings nicht komplett überzeugende Mitschnitt erscheint auf 10.000 Exemplare limitiert und nummeriert als Doppel-LP mit 45 RPM oder auch als CD, die dann entweder noch eine DVD oder Blu-ray mit dem Konzertmitschnitt enthält, mit Stereo- und 4.1-Sound.

Mit der Eigenkomposition “Raise The Dead” wurde das Konzert eröffnet, gefolgt von The Whos “My Generation” und “I Got A Line On You”, im Original von Spirit. Es folgten “Cold Turkey” von der Plastic Ono Band und eine Kombination der beiden The-Doors-Songs “Five To One” und “Break On Through (To The Other Side)”, die sich so auch schon auf ihrem ersten Album fand.

Mit Jimi Hendrix’ “Manic Depression” und “Jeepster” von T. Rex, dazu besagten “Whole Lotta Love” und “School’s Out”, auch hier wie schon auf dem Longplayer mit einem Teil aus Pink Floyds “Another Brick In The Wall (Part 2)” versehen, hielt sich die All-Star-Band größtenteils an ihre damalige Scheibe, und auch “7 And 7 Is” von Love und “I’m A Boy” von The Who wurden gespielt, beide auf der Deluxe Edition des Debüts zu finden.

Drei abweichende Stücke ergänzten die Setlist am Ende, mit “Billion Dollar Babies” als zweitem Stück von Frontmann Alice Cooper selbst, mit “Train Kept A Rollin'” von Joe Perrys Aerosmith und dem abschließenden “Brown Sugar” von den Rolling Stones. Keine Frage, die Band bot – wie man auch auf DVD oder Blu-ray sehen kann – ein feines, Spaß bereitendes Rock-Konzert … warum dieser Mitschnitt aus 2015 allerdings nun acht Jahre später erscheint, wo die Hollywood Vampires inzwischen doch weit mehr auch durch eigene Songs zu gefallen wussten, erschließt sich nicht.

Vielleicht wird hiermit aber auch nur die anstehende Tour beworben, denn hier sind die Hollywood Vampires bald live bei uns zu sehen:

20.06.23 Oberhausen – Rudolf-Weber-ARENA
24.06.23 München – Olympiahalle
27.06.23 Hamburg – Stadtpark Open Air
28.06.23 Berlin – Zitadelle Spandau (Citadel Music Festival)
30.06.23 Mainz – Volkspark (Summer In The City)
15.07.23 Stuttgart – Hanns-Martin-Schleyer-Halle

www.hollywoodvampires.com
facebook.com/hollywoodvampires

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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