Home MusikKonzertberichte BAP – Kritik des Konzerts in Bonn am 16. September 2006

BAP – Kritik des Konzerts in Bonn am 16. September 2006

Autor: Tobi

An einem schönen, warmen Spätsommerabend war es BAP vorbehalten, die Open Air Saison auf dem Bonner Museumsplatz zu beenden. Die Fans kamen wie erwartet in Strömen, bereits drei Wochen vorher wurde “ausverkauft” gemeldet, und so war es dementsprechend voll. Und dies verhältnismäßig früh, denn wer ein richtiger BAP-Fan ist, der weiß, dass die Altmeister des Kölsch-Rock immer alles geben und drei Stunden Konzertlänge keine Seltenheit sind. Kein Wunder also, als relativ pünktlich um 19 Uhr das “Wild Thing” vom Band durch “Wahnsinn” von BAP abgelöst wurde und das Konzert hiermit eröffnet wurde. Um 22 Uhr müsse hier schließlich Schluss sein, also werde man heute nicht viel labern, sondern lieber die Zeit zur Musik nutzen, erklärte Frontmann Wolfgang Niedecken.

Es folgte, was die Fans nicht nur auf Grund des aktuellen Albums erwarteten – ein Streifzug durch 30 Jahre BAP, mit neueren Stücken ebenso wie massenweise Klassikern. “Waschsalon” und “Ahl Männer, aalglatt” sorgten direkt für beste Stimmung unter den Fans. Beim Ur-Klassiker “Helfe kann dir keiner” kam Hans Heres als Gast auf die Bühne und blieb auch gleich noch für das folgende Medley aus “Hurricane” und “Stell dir vüür”. Hier wurde dann auch der zweite Gast des Abends vorgestellt. Bei zehn Songs bereicherte Anne de Wolf mit ihren Violinenklängen den Abend, was prima gepasst hat, besonders bei den leicht nach Folk klingenden oder unplugged gespielten Stücken. “Rita, mir zwei”, “Ahnunfürsich”, “Ruut-wieß-blau querjestriefte Frau” – BAP spielten routiniert aber doch nie emotionslos ihr Set, und zwischendurch wandte sich Niedecken dann doch immer wieder mal ans Publikum.

Man spürte, dass die Band auch nach 30 Jahren noch nicht müde ist und nach wie vor jede Menge Spaß hat, live zu spielen. Schön anzuhören war der Viererblock von ruhig und akustisch (unplugged) dargebotenen Stücken – vor allem bei “Do kanns zaubere” brachten BAP Gänsehaut, als das ganze Publikum mitsang, zu einem großen melancholisch-freudigen Chor wurde. An die neue Version von “Kristallnaach” konnte ich mich noch nie so recht gewöhnen, hätte mir auch jetzt lieber wieder das Abrocken des Klassikers gewünscht – trotzdem immer wieder klasse, das Stück. Nach “Widderlich” gingen BAP erstmals von der Bühne – es folgten aber noch drei stimmungsvolle Zugaben-Blöcke. Im ersten gab es “Frau ich freu mich”, “Verdamp lang her” und “Helden”, im zweiten “Alexandra, nit nur do”, “Nähxte Stadt” und “Maat et joot”. Für das Finale – es ist war bereits kurz vor 22 Uhr, die Zeit wurde also knapp – stießen dann Anne de Wolf und Hans Heres beide wieder dazu. “Jraaduss” und “Hungry Heart” bildeten den würdigen Abschluss dieses Gigs wie auch dieses Konzertsommers auf dem Museumsplatz in Bonn, und alle gingen vollauf zufrieden nach Hause.

Die gespielte Setlist:

Wahnsinn
Waschsalon
Ahl Männer, aalglatt
Diss Naach ess alles drin
Helfe kann dir keiner
Hurricane/Stell dir vüür (Medley)
Rita, mir zwei
Ahnunfürsich
Ruut-wieß-blau querjestriefte Frau
Ne schöne Jrooß
Nix wie bessher
Aff un zo
Dreimohl zehn Johre (unplugged)
Chippendale Desch
Paar Daach fröher (unplugged)
Do kanns zaubere (unplugged)
Nemm mich met
Rövver noh Tanger
Unger Krahnebäume
Kristallnaach
Widderlich
Frau, ich freu mich
Verdamp lang her
Helden
Alexandra, nit nur do
Nähxte Stadt
Maat et joot
Jraaduss
Hungry Heart

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Links:
Website von BAP
Homepage der Bundeskunsthalle Bonn

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