Home MusikKonzertberichte Buena Vista Social Club – Kritik des Konzerts in Oberhausen am 12. Mai 2001

Buena Vista Social Club – Kritik des Konzerts in Oberhausen am 12. Mai 2001

Autor: Thomas Kenzler

Kuba in Oberhausen! So oder ähnlich hätte man den heutigen Abend auch umschreiben können, doch was gab es denn an diesem Abend so Besonderes zu sehen? Nun, der Buena Vista Social Club hatte geladen und alle kamen, egal ob alt oder jung. Die schlicht gehaltene Bühne in der Arena warf noch einmal ein kleines Rätsel auf. Wie würden die Mitglieder vom Buena Vista Social Club ohne große Showeffekte eine tolle Bühnenshow hinlegen? Endlich, das Licht ging aus und da kam er: Ruben Gonzales – er wurde gestützt. Er wurde mit frenetischem Beifall empfangen und man sah ihm an, das er es sichtlich genoss. Der heute 82-jährige Gonzales legte, ohne groß Zeit zu verschwenden, los. Es ist schon erstaunlich, da sitzt ein alter Mann am Klavier (der mit 77 Jahren seine erste CD aufnahm) und schafft es, nur mit seiner Musik und seiner Ausstrahlung gut 13.000 Leute in Feierlaune zu versetzen, eine erstaunliche Leistung. Mit dazu beigetragen haben sicherlich auch seine tollen Klaviersoli. Nicht nur Gonzalez glänzte durch seine einmalige Art und Weise, nein, auch die Mitglieder des Orchesters, die ihn begleiteten, spielten ihre Instrumente mit Herz und Seele (alle Instrumente wurden von Menschen gespielt, hier kam nichts aus dem Computer) und das kam beim Publikum an und so zauberten sie eine tolle Atmosphäre, die jeden einfach nur anstecken musste. Hervorzuheben sind an dieser Stelle auch die tollen Trompeten, Percussion- und Querflöten-Soli, die jeden in der Arena nicht nur beeindruckten, sondern auch faszinierten. Nach gut 45 Minuten verabschiedete sich Ruben Gonzalez von der Bühne, das Publikum bedankte sich mit tosendem Applaus.

Nun kam Omara Portuondo auf die Bühne, sie sorgte mit ihrem Auftritt für das gewisse Etwas. Eine 70-jährige Frau, die nicht nur eine grandiose Stimme hat, nein, sie sprüht auch noch so vor Lebensfreude. Das Publikum, welches mittlerweile richtig aus dem Häuschen war, dankte es ihr. Nun betrat Ibrahim Ferrer die Bühne in der Oberhausener Arena, auch er strahlte, wie alle anderen vorher, eine Ruhe und Gelassenheit aus. Für die Zugaben kamen so nach und nach alle Akteure wieder auf die Bühne zurück und sie lieferten alle zusammen eine grandiose Show ab, die es gelohnt hat, sich anzusehen. An diesem Abend wehte ein Hauch von Kuba durch die Arena, und wenn es nach den Fans gegangen wäre, hätte dieser Abend nie enden sollen.

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