Home MusikKonzertberichte Kieran Goss – Kritik des Konzerts in Bonn am 28. September 2004

Kieran Goss – Kritik des Konzerts in Bonn am 28. September 2004

Autor: Tobi

Lang genug hat es gedauert, bis Kieran Goss sich endlich mal wieder live dem deutschen Publikum präsentierte. Ein neues Album hatte der kleine, glatzköpfige Ire nicht im Gepäck, dafür aber eine Erklärung. Nach den Touren zu “Red Letter Day” und den Neuveröffentlichungen seiner ersten Alben im Jahr 2001 fühlte er sich schlichtweg ausgebrannt und stellte die Gitarre für eine Zeit an die Wand, um Zeit mit seiner Frau und Familie im heimischen Irland zu verbringen und wieder aufzutanken.

Nun hat er offensichtlich genug getankt, präsentierte sich Goss doch, wie man ihn kennt, als einer der besten zumindest irischen Singer/Songwriter und als super sympathischer Mensch. Seine Fans sind in den drei Jahren Pause nicht abhanden gekommen, in der Harmonie wartete ein voller Saal gespannt auf Kierans Auftritt. Wie fast immer zuletzt kam Goss alleine, nur mit der Gitarre in der Hand, und genau so spielt er auch seine besten Konzerte. Neben seinen Klassikern wie “Out Of My Head”, “I Close My Eyes” oder der wunderschönen Ballade “Our Love Endures” spielte Kieran wieder einige seiner typischen Coverversionen wie James Taylors “You’ve Got A Friend”, Shakiras “Underneath Your Clothes” oder “Reach Out, I’ll Be There” von den Four Tops.

Zwischen den Liedern erzählte der kleine Musiker wie immer auf mehr als sympathische Art und Weise aus seinem Leben. In gebrochenem Deutsch, welches ihm aus seinen einstigen zwei Jahren in Bergisch-Gladbach geblieben ist, verkündete er Anekdoten und kleine Geschichten aus seinem Leben, seiner Heimat, seiner Vergangenheit und seiner Gegenwart. Einfach liebenswert! So erfuhr man zum Beispiel, dass Kieran Goss mal wieder einige Monate in Nashville an neuen Songs gearbeitet und viele zusammen mit Brendan Murphy (‘The 4 of Us”) zusammen geschrieben hat. Sein Vorhaben, in jeder Show nun einen neuen Song der Nashville-Sessions auszuprobieren, setzte er mit dem stimmungsvollen “Jamaika” um, welches vom Publikum gut aufgenommen wurde. Auch die anderen Neukompositionen klangen wieder typisch für Kieran, gut also. Besonders das bislang unveröffentlichte, aber nicht ganz neue “Smile” wurde stark bejubelt.

Wie immer also ein toller Abend mit ganz besonderer Stimmung. Hoffentlich gibt es bald ein neues Album und eine weitere Tour. Allen Freunden melodischen Liedermacher-Gitarrenpops muss man Kieran Goss einfach ans Herz legen.

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