Home MusikKonzertberichte Korn & P.O.D. – Kritik des Konzerts in Berlin am 6. Juni 2000

Korn & P.O.D. – Kritik des Konzerts in Berlin am 6. Juni 2000

Autor: Tobi

Korn haben sich angesagt, eine der Bands, die seit einigen Jahren für die neue amerikanische Metal-Musik stehen, eine härtere, aggressivere, aber doch nicht hardcorige Schiene. Was macht Korn aus? Einige ruhige Parts und fette, brachiale Riffs, dazu ein individuell gezupfter Bass, alles nicht zu schnell, nicht zu langsam, mit offensiven Texten, die man mitsingt oder -brüllt. Nicht zu vergessen ist das Debütalbum “Korn”, das einen einfach umgehauen hat und das für die Jungs einigermaßen unwiederholbar sein dürfte. So klingen sie auf ihrem vierten Album “Issues” auch leicht anders, mit mehr elektronischen Sounds, trotzdem noch gewohnt hart, und auch immer noch gewohnt gut.
In die Berliner Arena haben sich viele Skater, Boarder und ähnliches Jungvolk verirrt, aber auch einige reifere Semester (also so bis 35 vielleicht) sind in der halbvollen Halle zu sehen. Den Anfang machen, pünktlich um 20 Uhr, P.O.D. mit einer guten Show. Stilistisch sind sie gar nicht soooo weit weg von Korn, an Ausdruck, Power und Smashern fehlt aber noch einiges. Trotzdem eine Band, die man im Auge behalten sollte.

Um kurz nach 21 Uhr ist es soweit. Bevor allerdings die fünf Jungs die Bühne betreten, tut dies eine Gruppe von vielleicht 50 Fans, die sich in einen zweistöckigen Käfig sperren lassen und sich das folgende Konzert von hinten aus durch die Gitterstäbe anschauen können – Jailhouse Rock lebt. Dann geht es los, und von der ersten Sekunde an haben Sänger Jonathan Davis und seine Mannen das Publikum voll im Griff, alle tanzen, springen und singen mit. Die Songauswahl ist sehr gut, da auch aus dem Debütalbum noch viele Tracks mit zum Set gehören, natürlich komplettiert durch die besten Stück aus den danach veröffentlichten drei Alben. Die Singleerfolge “Freak On A Leash”, “Falling Away From Me” und “Make Me Bad” werden gefeiert, ebenso aber alle anderen Songs wie die Klassiker “Shoots And Ladders” (wo Davis am Anfang selbst den Dudelsack bedient) oder “Faget”. Beendet wird das großartige Konzert von “Blind”, von was sonst. Auch wenn es erst 22.30 Uhr ist, hier ist jeder ausgepumpt und verschwitzt wie selten zuvor, und hier geht jeder zufrieden nach Hause.

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