Home MusikKonzertberichte Krezip – Kritik des Konzerts in Köln am 11. September 2001

Krezip – Kritik des Konzerts in Köln am 11. September 2001

Autor: Tobi

Einen schlechteren Tag für ein Konzert kann man sich kaum aussuchen – jedoch konnten weder Krezip noch die WEA bei Ansetzung des Showcases ahnen, dass unfassbare Attentate in den USA an diesem Tag alles andere überschatten würden. Abgesagt wurde das Konzert nicht – für einige nicht nachvollziehbar, vielleicht aber ja auch nicht schlecht, um nach Horrorbildern und mannigfaltigen Diskussionen etwas Ablenkung zu bieten.

Las man vorher auf der Webseite des Prime Clubs, dass nur 50 Karten in den freien Verkauf gekommen waren, so wunderte man sich umso mehr, dass der Club gut voll war. Anscheinend eine Strategie der WEA, denn ein Großteil des Publikums kam offensichtlich aus Holland und dem engen Fan- bzw. Freundeskreis der band, konnte die gut gelaunte Meute doch jedes Lied lauthals mitsingen.

Zum Konzert ist zu sagen, dass Krezip vollends überzeugten. Die drei süßen und mit natürlichem Sexappeal ausgestatteten Mädels und ihre drei männlichen Kollegen wirkten absolut sympathisch, manchmal beinahe etwas schüchtern. Eine nicht – Frontfrau (oder Girl, sehen alle doch noch richtig jung aus) Jaqueline sah man den Spaß am Singen an, kein Wunder bei solch einer tollen Stimme, mit der sie jeden in den Bann zog. Sie stand am Mikro oder tollte über die Bühne, wackelte mit den Hüften oder interagierte mit ihren Mitstreitern. Bei Balladen setzte sie sich sogar selbst an die Tasten und unterhielt das Publikum fast im Alleingang – sehr stark.

Krezips melodischer, eingängiger und energetischer Rock machte einfach Spaß, selbst an einem Tag, an dem die Welt den Atem anhielt und Spaß nur für kurze Momente aufkommen konnte. Krezip widmeten den Opfern in den USA einen Song, so ganz wurde das Thema also nicht ignoriert, wäre auch schade und unverständlich gewesen. Fazit: Definitiv eine Band, die ganz groß werden könnte.

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