Home MusikKonzertberichte Tanzzkantine – Kritik des Konzerts in Köln am 15. Mai 2000

Tanzzkantine – Kritik des Konzerts in Köln am 15. Mai 2000

Autor: Thomas Kenzler

An diesem Abend lag eine gewisse Spannung im Kölner E-Werk, man sah es den gut 300 geladenen Gäste schon im Vorfeld an. Schon vor dem Einlass ins E-Werk sah man, das sie sich fragten: Was wird uns erwarten?, Wie wird sich das ganze anhören?, Kann man überhaupt Jazz, Rap und Ballett miteinander mischen? Oh ja, man kann, um das schon einmal vorweg zu nehmen. Doch was war eigentlich der Grund dafür, dass sich die Besucher an diesem schönen Mai-Abend diese Fragen stellten. Nun, das lässt sich schnell beantworten, denn die “Tanzzkantine” hatte geladen, um ihr neues Bühnenprogramm vorzustellen. Tanzzkantine, werden jetzt viele sagen, kenn ich nicht. Recht haben die, die jetzt laut aufschreien, aber sicherlich ist vielen die “Jazzkantine” ein Begriff. Hier findet nun eine musikalische Zusammenarbeit der besonderen Art statt, denn die Jazzkantine hat sich gefragt, wie würde es sich wohl anhören, und Aussehen, wenn man die musikalischen Bereiche Jazz, Ballett und Rap miteinander vermischt. Das Ergebnis kann sich nicht nur hören, sondern auch sehen lassen, denn was die zwölf Musiker und die zwölf Tänzerinnen und Tänzer an diesem Abend auf der Bühne gezeigt haben, da kann man nur sagen: Hut ab! Es wurde einem an diesem Abend nicht nur gute Musik geboten, nein, es wurden einem auf der Bühne auch sehenswerte Tanzeinlagen geboten. Die Darbietungen einiger Tänzerinnen lassen sogar einen Hauch von Erotik durch die Halle schweifen, sicherlich für den ein oder anderen schwer vorzustellen, ist aber möglich. Wenn z.B. eine Tänzerin im “Großlöchrigen” Kleid über die Bühne tanzt, und dabei teilweise atemberaubende Figuren macht, und dass Ganze auch noch mit einer Hingabe darstellt, dann ist das einfach grandios. Das besondere ist, dass man hier nicht mit großen Spezialeffekten arbeitet. Die Bühne ist schlicht gehalten, der Wirkungskreis der Musiker ist über zwei Ebenen verteilt, die miteinander verbunden sind, und das war es auch schon. Unterstützt wird das Ballett (sie sind vom Staatstheater Braunschweig) und die Jazzkantine von Cappuccino, Aleksey und Tachiles.

Wer sich das Stück anschauen möchte, muss sich noch etwas Gedulden, denn die Tanzzkantine geht erst ab September 2000 auf Tour. Es sind Auftritte in München, Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart, Dresden, Leipzig, Hannover, Bremen und in anderen Städten geplant. Man beabsichtigt ebenfalls einige Auftritte in Österreich und der Schweiz zu machen.

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