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“Es” – der erfolgreichste Horrorfilm aller Zeiten

Autor: Tobi

Es

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Darsteller: Bill Skarsgård, Jaeden Lieberher, Jeremy Ray Taylor, Sophia Lillis
Regie: Andrés Muschietti
Dauer: 135 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.warnerbros.de/kino/es.html
Facebook: facebook.com/WarnerBrosHorror


Während das Horror-Genre zuletzt oft Langeweile mit sich brachte, bedient man sich im Hause Warner Bros bzw. New Line Cinema nun eines Klassikers – und heraus kommt der erfolgreichste Horrorfilm aller Zeiten, zumindest lässt das US-Einspielergebnis von mehr als 120 Millionen US-Dollar alleine am Startwochenende darauf hindeuten. 1986 veröffentlichte Stephen King seinen Bestsellerroman “Es” – mit mehr als 1.100 Seiten im englischen Original und mehr als 1.500 Seiten in der erst seit 2011 in einer deutschen Neuauflage verfügbaren Komplettübersetzung.

Im Jahr 1990 gab es eine zweiteilige Fernseh-Verfilmung, mit Tim Curry in der Rolle des diabolischen Clowns Pennywise gut besetzt und atmosphärisch durchaus ansprechend gemacht, ansonsten aber zu stark vom Roman abweichend. Die Kino-Neuverfilmung von “Es” hält sich hier näher an die Vorlage von Stephen King, und Regisseur Andrés Muschietti (“Mama”) stehen heute natürlich auch ganz andere Mittel an Spezialeffekten zur Verfügung, die er in richtigem Maß ausnutzt. Viel wichtiger dafür, dass der Streifen einen fesselt, ist aber seine Angst-machende Atmosphäre, in der diesmal Bill Skarsgård als Horror-Clown daher kommt, dessen Anblick einen schon erschaudern lässt durch die Mischung aus einem ja von Kindheit an eigentlich positiv besetzten Clown mit teuflischer Mimik und jeder Menge Bosheit.

Das Ganze spielt sich in Derry ab, einer leicht herunter gekommenen Kleinstadt in Maine, Ende der 80er-Jahre. Der Beginn des Films liefert eine bitterböse Szene, als der sechsjährige Georgie im Regen an der Straße einem Papierschiffchen hinterher läuft, bis dieses in einem seitlichen Abfluss verschwindet, aus dem dann Pennywise heraus schaut. Der Clown wirkt im Gespräch trotz fieser Züge vertrauenswürdig – bis er Georgies Arm verspeist und den Jungen zu sich nimmt. Sein Bruder Bill (Jaeden Lieberher) ist wie alle geschockt vom Verschwinden des Jungen und glaubt nicht an dessen Tod, sondern daran, dass Georgie vom Regenwasser in das gut verzweigte Abwassersystem Derrys gespült wurde und noch lebt. Mit seinen drei Freunden Richie (Finn Wolfhard), Stanley (Wyatt Oleff) und Eddie (Jack Grazer) will er in den Sommerferien die Kanalisation durchsuchen. Die Vier bezeichnen sich selbstironisch als Club der Loser, werden sie doch von dem gemeinen, älteren Henry Bowers (Nicholas Hamilton) und seinen Kumpels dauerhaft drangsaliert und schikaniert. Zum Club der Loser stoßen noch Beverly (Sophia Lillis), Mike (Chosen Jacobs) und Ben (Jeremy Ray Taylor), und in neuer Mannstärke machen sich die noch gar nicht glorreichen Sieben auf, um Georgie zu suchen. Leseratte Ben findet in der Bibliothek allerdings heraus, dass auf Derry eine Art Fluch liegt und alle 27 Jahre eine böse Kreatur die Stadt heimsucht, um Angst und Schrecken zu verbreiten – und ja, es sind gerade wieder 27 Jahre rum. Mit Hilfe einer alten Karte startet die Suche nach Georgie und nach dem Bösen, was sie einfach nur “Es” nennen.

Mit “Es” hat Andrés Muschietti die erste Hälfte von Kings Roman verfilmt, und man musste kein Prophet sein, um eine Fortsetzung vorher zu sehen, die nach dem momentanen Erfolg sowieso unausweichlich gewesen wäre – im September 2019 soll sie kommen. Hier aber hat Muschietti erst einmal beste Horrorkost abgeliefert. Die trübe Kleinstadt Derry mitsamt ihrer Einwohner und natürlich der als Hauptprotagonisten agierenden Kinder spiegelt die End-80er bestens wieder und man fühlt sich, wenn man älteren Semesters ist, bestens in diese Zeit zurück versetzt. Die Handlung ist natürlich hier etwas übler gestaltet, der Film erinnert ansonsten aber durchaus an Klassiker wie “Die Goonies” oder “Stand By Me”, in denen auch Gruppen von Kindern Abenteuer der besonderen Art und Weise erleben und die einen damals begeisterten. Natürlich gibt es jede Menge Stereotypen, ob in der Besetzung der Kindergruppe vom Coolen bis zum Nerd und vom Einzelgänger bis zur Hübschen, ob mit der üblichen Gruppe der etwas älteren Rowdys, ob mit einem baufälligen, alten Haus, wo auf dem Klingelschild direkt “Hier wohnt das Böse” stehen könnte. Aber das fällt nicht negativ ins Gewicht, denn hier passt alles stimmungstechnisch und die Spannung packt einen durchaus, alleine schon durch die fiese Maske des Clowns Pennywise. Gut gemacht!

Bewertung: 9 von 10 Punkten

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