Home Film “Blackbird – Eine Familiengeschichte” – das lebensbejahende Drama um bevorstehenden Tod überzeugt

“Blackbird – Eine Familiengeschichte” – das lebensbejahende Drama um bevorstehenden Tod überzeugt

Autor: Tobi

"Blackbird - Eine Familiengeschichte" Filmplakat (© LEONINE)

Blackbird – Eine Familiengeschichte

Darsteller: Susan Sarandon, Kate Winslet, Mia Wasikowska, Sam Neill
Regie: Roger Michell
Dauer: 97 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: www.leoninedistribution.com/filme/156094/blackbird-eine-familiengeschichte.html
Facebook: facebook.com/LEONINEStudios


Wenn der bevorstehende Tod im Fokus eines Films steht und neben traurigen Momenten aber auch noch jede Menge lebensbejahende Momente Kraft geben, dann hat der Streifen einiges richtig gemacht. So ist es mit “Blackbird – Eine Familiengeschichte”, mit dem Regisseur Roger Michell (“Notting Hill”, “Morning Glory”) ein US-Remake des dänischen Dramas “Silent Heart – Mein Leben gehört mir” von Bille August vorlegt. Für dieses konnte er ein reizvolles Schauspielerensemble gewinnen, spielt Susan Sarandon doch genauso mit wie Sam Neill, Kate Winslet und Mia Wasikowska.

Nachdem die Ärzte Lily (Susan Sarandon) mit der Diagnose konfrontiert haben, dass sie nicht mehr lange zu leben hat und in den nächsten Wochen bereits gesundheitlich so abbauen wird, dass Laufen, eigene Handgriffe oder auch Sprechen nicht mehr möglich sein werden, hat sie mit ihrem Mann Paul (Sam Neill) den Entschluss gefasst, ihr Dasein vorzeitig zu beenden. Da Sterbehilfe gesetzlich allerdings verboten ist, müssen sie sich beeilen, um mit den besorgten Medikamenten noch einen Selbstmord vorgaukeln zu können.

Um nicht aus dem Leben zu scheiden, ohne sich entsprechend vom Familienkreis zu verabschieden, lädt Lily diesen für ein letztes gemeinsames Wochenende in ihr Landhaus am Meer ein, denn dieser Ort ist für sie mit jeder Menge glücklichen Momenten und tollen Erinnerungen verbunden. Es dauert allerdings nicht lange, bis es zwischen ihren Töchtern, der gradlinigen, angepasste Jennifer (Kate Winslet) und der rebellischen, auch noch verspätet eintreffenden Anna (Mia Wasikowska), zum Streit kommt.

Neben den beiden grundverschiedenen Töchtern und ihren Partnern plus Jennifers Sohn hat Lily auch ihre beste und älteste Freundin Liz (Lindsay Duncan) eingeladen und eine klare Vorstellung, wie die Tage ablaufen sollen bis hin zu ihrem Exitus – mit leckerem Essen, Strandspaziergang und Weihnachtsfeier, auch wenn das Fest der Liebe terminlich nicht vor der Tür steht und die Stimmung viel zu selten besinnlich anmutet. So kommt es dann nicht nur zum Zwist über den geplanten Tod, sondern auch immer wieder zur Thematisierung alter Wunden und Offenlegung existierender oder vermeintlicher Geheimnisse. Aber auch wenn Lily sich das Wochenende nicht ganz so vorgstellt hatte, bleibt sie souverän und sorgt immer wieder auch für gute Momente.

"Blackbird - Eine Familiengeschichte" Szenenbild (© LEONINE)

Lily (Susan Sarandon) und ihre Tochter Jennifer (Kate Winslet) (© LEONINE)

“Blackbird – Eine Familiengeschichte” wurde nur an einer einzigen Location an der Südküste Englands gedreht und nur mit acht Schauspielern, was alleine schon für eine Konzentration der Ereignisse sorgt. Roger Michell gibt seinem Ensemble hierbei trotz der räumlichen Einengung viele Möglichkeiten zum Entfalten, und so wissen vor allem Susan Sarandon, Kate Winslet und Mia Wasikowska dann auch zu brillieren in ihren so unterschiedlichen und jeweils sehr ausdrucksstarken Rollen.

Der Umgang mit dem umstrittenen Thema Sterbehilfe steht hierbei weit weniger im Fokus als das Familiengefüge mit all seinen guten und problematischen Seiten, mit all seinen unterschiedlichen Charakteren und Ideen, wie man mit der ungewohnten Situation am besten zurecht kommen kann. Natürlich ist der Film von Traurigkeit und Tiefgang geprägt, die starke Lily sogt aber immer wieder für Auflockerung und Situationen, in denen das Leben und die Familie noch einmal gefeiert werden. Ein überzeugendes Drama mit tollen Schauzspielerinnen und Schauspielern.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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