Home Film “Bullet Train” – kompromisslose Action sorgt mit Humor und Rätselfacette für tolle Unterhaltung

“Bullet Train” – kompromisslose Action sorgt mit Humor und Rätselfacette für tolle Unterhaltung

Autor: Tobi

"Bullet Train" Filmplakat (© 2022 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

Bullet Train

Darsteller: Brad Pitt, Joey King, Aaron Taylor-Johnson, Brian Tyree Henry
Regie: David Leitch
Dauer: 126 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.bullettrainfilm.de
Facebook: facebook.com/BulletTrainDE


Dass Actionfilme heutzutage gerne auch mal blutig und kompromisslos daher kommen, das ist man inzwischen ja fast schon gewohnt. “Bullet Train” gehört auch in diese Kategorie, in der Regisseur David Leitch durch Streifen wie “John Wick” (2014, gemeinsam mit Chad Stahelski) und “Atomic Blonde” (2017) bereits einige cineatsische Fingerabrücke hinterließ. In seinen Inszenierungen von “Deadpool 2” (2018) und “Fast & Furious: Hobbs & Shaw” (2019) ging es ebenso rasant zu, wobei hier aber auch humorvolle Momente eine wichtige Rolle spielten. Der auf einem Roman von Kotaro Isaka basierende “Bullet Train” setzt noch einen oben drauf und ergänzt diese sowieso schon reizvolle Mischung durch eine interessante Rätselfacette – was im Ergebnis für sehr gute Unterhaltung sorgt, zu der der bestens aufgelegte Brad Pitt als Hauptdarsteller sowie eine generell überzeugende Besetzung auch entscheidend beitragen.

Wir sehen Pitt als amerikanischen Auftragskiller, bei dem in den letzten Jobs nicht alles wie erwünscht gelaufen ist, der sich nach Gesprächen mit einem Therapeuten nun aber sehr entspannt fühlt und seine Jobs auch mit weit mehr Gelassenheit angehen möchte. Dies berichtet er seiner weiblichen Kontaktperson am Telefon, als er in Japan einen Hochgeschwindigkeitszug betritt, um unter dem vielleicht ja Glück bringenden Pseudonym “Ladybug” auf der Fahrt von Tokio nach Kyōto einen vermeintlich eher unspektakulären Job zu erledigen, für den er krankheitsbedingt kurzfristig eingesprungen ist.

Anstatt jemanden um die Ecke zu bringen, soll er lediglich einen bestimmten Aktenkoffer aufspüren und aus dem Zug bringen. Teil 1 dieses Auftrags gelingt recht schnell, mit Teil 2 allerdings gestaltet es sich dann schwierig, gibt es doch noch so einige andere Mitspieler im Zug. Da wären zunächste mal die Killer-Brüder “Tangerine” (Aaron Taylor-Johnson) und “Lemon” (Brian Tyree Henry), die selbst im Auftrag unterwegs sind und dem berüchtigten Unterwelt-Boss “White Death” (Michael Shannon) eben jenen Koffer und seinen missratenen, nur Probleme machenden Sohn (Logan Lerman) ausliefern sollen. Für einen deftigen Konflikt würde dies schon ausreichen, aber es gibt ja auch noch den einheimischen Killer Yuichi Kimura (Andrew Koji), der nach Rache dürstend einen Hinweis bekommen hat, dass sich die Person, die seinen Sohn kürzlich von einem Dach gestoßen hat, im Zug befinde. Auf dem genannten Platz aber sitzt ein britisches Schulmädchen (Joey King) – das nicht so unschuldig ist, wie es scheint.

Zu viele Killer an Bord? Ach was, da geht noch mehr, auch an Diversität, und so sind auch der Mexikaner “The Wolf” (Benito A. Martínez Ocasio) und die Amerikanerin “The Hornet” (Zazie Beetz) noch mit am Start – und eine aus dem Zoo entführte Giftschlange. Nach und nach wird klar, dass sie alle irgendwie miteinander verbunden sind, was die Sache umso komplizierter macht – und das während der flotten Fahrt im modernen Zug.

"Bullet Train" Szenenbild (© 2022 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

(© 2022 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

Mit “Bullet Train” legt Ex-Stuntman David Leitch einen Blockbuster vor, dessen Mischung bestens funktioniert, da die Action ebenso wie auch der Rest optisch sehr ansprechend serviert wird, da der gerne mal lakonische Witz zielgenau gesetzt ist und da man wirklich Spaß daran hat, mitzurätseln, warum diese verschiedenen mörderischen Individuen denn nun alle im gleichen Zug sitzen. Geschickt werden hierfür Rückblicke eingestreut, die sich als Puzzleteile aber bis kurz vor dem Ende noch nicht zusammenfügen wollen.

Die Besetzung rund um einen glänzenden Brad Pitt ist stark und bereitet viel Freude, und einige witzige Cameos bekommt man auch noch geboten, die wir hier spoilerfrei aber nicht preisgeben wollen. Hin und wieder geht es blutig zu, aber das passt zur inzwischen gerne genommenen Härte im Action-Kino, die einem das Popcorn schon eine Weile nicht mehr im Hals stecken bleiben lässt. Ein gelungener Streifen, der im asiatischen Umfeld auch Kulturen fulminant aufeinander prallen lässt, da sie hier ja bewusst nicht von zartbesaiteten VertreterInnen repräsentiert werden.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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