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“Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” – überragende Tragikomödie

Autor: Tobi

"Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" Filmplakat

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Darsteller: Frances McDormand, Woody Harrelson, Sam Rockwell, John Hawkes
Regie: Martin McDonagh
Dauer: 116 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.fox.de/three-billboards-outside-ebbing-missouri
Facebook: facebook.com/FoxSearchlightDE


Mit “Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” kommt ein absolutes Highlight in unsere Kinos, welches jetzt schon – und wir sind im Januar – reelle Chancen hat, der beste Film des Jahres zu sein. Doch der Reihe nach. Regisseur und Drehbuchautor Martin McDonagh, der bereits mit seinen Filmen “Brügge sehen … und sterben?” und “7 Psychos” voll überzeugte, bringt uns – und das ist große Kunst – eine traurige Geschichte und doch oft zum Lachen.

Die Geduld von Mildred Hayes (Frances McDormand) ist am Ende. Vor Monaten wurde ihre Tochter im heimischen Ebbing/Missouri vergewaltigt und umgebracht, die lokale Polizei hat den Täter aber nicht ermittelt, scheint den Fall sogar abgeschlossen zu haben. Um ein Zeichen zu setzen, mietet sie drei herunter gekommene Plakatwände an der Stadteinfahrt von Ebbing und fordert für alle in riesigen Buchstaben lesbar Polizeichef William Willoughby (Woody Harrelson) auf, sich um den Fall zu kümmern.

Während dieser zwar mächtig sauer ist, aber auch tatsächlich aufgerüttelt wird, meint der nicht mit zu viel Intelligenz ausgestattete, stellvertretende Officer Dixon (Sam Rockwell), sich einmischen zu müssen. Hierbei wird er in seiner Polizisten-Ehre gekränkt, als er von der abgestumpften Mildred kaum beachtet und ernst genommen wird. Zwischen der entschlossenen Hayes und den Gesetzeshütern beginnt ein Kleinkrieg, bei dem nicht nur verbale Gewalt zum Tragen kommt.

“Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” ist ein überragender Film. Martin McDonagh hat ja für seinen Kurzfilm “Six Shooter” (2006) bereits einen Oscar® zu Hause stehen, nun könnte völlig zu Recht mindestens einer dazu kommen, ist er doch für das Drehbuch nominiert und der Film als solcher auch als “Bester Film” – wobei es verwunderlich ist, dass er für die “Beste Regie” nicht berücksichtigt wurde. Bei den Golden Globes heimste “Three Billboards” vier Trophäen ein, ist nun einer der ganz großen Oscar®-Favoriten.

Frances McDormand und Sam Rockwell spielen umwerfend, wurden hierfür ja auch jeweils mit einem Golden Globe ausgezeichnet. Auch Woody Harrelson bestätigt, dass er sich nach zuletzt sehr starken Leistungen wie in “Schloss aus Glas” oder “Planet der Affen: Survival” auf einem zweiten Höhepunkt seiner Karriere befindet. Und Martin McDonagh untermauert seine Klasse, wenn es darum geht, schwarzen Humor ins Kino zu bringen. Wie hier eine äußerst tragische Geschichte mit beißendem Sarkasmus so aufbereitet wird, dass man viel lachen muss, ist kaum zu überbieten. Zudem steckt im Streifen eine gehörige Portion an ernst zu nehmender Kritik am Rechtssystem und der Staatsgewalt, zynistisch aufbereitet. Starke Filmmusik von Carter Burwell rundet das Ganze ab, ist sozusagen der I-Punkt auf einem hier sehr großen I. Wenn es einen Muss-Film dieses Jahr gibt, dann ist es dieser – “Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” weiß von der ersten bis zur letzten Sekunde zu begeistern. Der beste Film der letzten Jahre – nicht verpassen!

Bewertung: 10 von 10 Punkten

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