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“What happened to Monday?” – Noomi Rapace spielt sieben Geschwister

Autor: Mick

What happened to Monday?

What happened to Monday?

Darsteller: Noomi Rapace, Willem Dafoe, Marwan Kenzari, Glenn Close
Regie: Tommy Wirkola
Dauer: 124 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: einefamilie-einkind.de
Facebook: facebook.com/splendidfilm


Nach dem Remake von “Blade Runner” erwartet uns mit “What happened to Monday?” schon der nächste Endzeit-Thriller, der ein kaum weniger düsteres Bild der näheren Zukunft malt. Es ist das Jahr 2043, und die Überbevölkerung der Erde hat solche Formen angenommen, dass die uns wohl bekannte Ein-Kind-Politik inzwischen auf große Teile des Planeten ausgedehnt werden musste. Verbotene Geschwister werden bei Entdeckung kurzerhand verhaftet und angeblich in einen “Cryoschlaf” versetzt, um sie gegebenenfalls wiederzuerwecken, wenn die Krise überstanden ist.

Leider wird just zu dieser Zeit Terrence (Willem Dafoe) Großvater von Siebenlingen (Noomi Rapace, ja, alle sieben!) und steht nach dem Tod der Mutter bei der Geburt mangels auffindbaren Vaters als Alleinerziehender da. Da die eigentlich vorgeschriebene Meldung der Mehrlingsgeburt ausbleibt, siegt bei ihm logischerweise die Liebe zu den Neugeborenen und er beschließt, sie heimlich großzuziehen.

Was für eine spannende Ausgangssituation haben uns hier die beiden Drehbuchautoren Max Botkin und Kerry Williamson beschert, die soviel Zündstoff enthält, dass Regisseur Tommy Wirkola diese Maßvorlage eigentlich nur zu verwandeln braucht. Und das tut er dann auch nach allen Regeln der Kunst. Denn natürlich wird die Geschichte ideenreich weitergesponnen und er inszeniert sie in scharfen Grautönen so effektvoll, dass sie einen geradezu aufsaugt.

Die nicht gerade allzu kreativ nach den Wochentagen benannten Geschwister dürfen selbstverständlich in der flächendeckend kontrollierten Gesellschaft unter gar keinen Umständen zusammen außerhalb ihres Verstecks entdeckt werden, und so machen die Namen auf merkwürdige Weise wieder Sinn. Denn was liegt näher, als die Sieben abwechselnd jede an ihrem festen Wochentag am allgemeinen Leben teilnehmen zu lassen?

Das ist wirklich grandios erdacht, und die allgegenwärtige Angst vor Entdeckung von Noomi Rapace so authentisch transportiert, dass sich die Spannung nahezu minütlich steigert, als Monday eines Tages nicht nach Hause zurückkehrt. Natürlich ist dabei die intelligente Handlung der eigentliche Star, aber Noomi Rapace verleiht den grundverschiedenen Charakteren der sieben Geschwister so eine enorme Ausstrahlung, dass man deren Probleme hautnah miterlebt. Dass es Wirkola mit den Kampfszenen, in denen Rapace obendrein ihre Eignung zur knallharten Kampfmaschine zweifelsohne nachweist, bisweilen ein wenig übertreibt, fällt da bei aller stringenten Logik nicht weiter ins Gewicht, ist man doch viel mehr damit beschäftigt, bewundernd die absolute Fehlervermeidungsstrategie der Siebenlinge zu verfolgen, die bei den Nachforschungen nach dem Verbleib der Schwester kaum aufrecht zu erhalten ist.

Bewertung: 9 von 10 Punkten

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