Home MusikCD-Rezensionen Die Eels präsentieren sich auf ihrem 13. Album ruhiger und entspannter

Die Eels präsentieren sich auf ihrem 13. Album ruhiger und entspannter

Autor: Tobi

Eels "Earth To Dora"

Eels

“Earth To Dora”

(CD, E Works, 2020)

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Nachdem die Eels mit “The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett” 2014 erstmals in ihrer bereits seit 1995 andauernden Karriere die Top Ten der deutschen Album-Charts erreichten, lief es mit dem starken Nachfolger “The Deconstruction” (lies unsere Rezension hier) 2018 noch besser. Mit Platz 4 ging es erstmals in die Top Five, und somit platzierte sich die Band sogar besser als in Großbritannien (Rang 10), wo die amerikanische Band bislang am erfolgreichsten abgeschnitten hatte, aber auch seit dem großartigen Album “Daisies Of The Galaxy” aus dem Jahr 2000 erst einmal 14 Jahre lang nicht mehr unter den ersten Zehn landen konnte.

Mit “Earth To Dora” gibt es nun das bereits 13. Studioalbum der Band um Mastermind Mark Oliver Everett alias E, die vermeintliche Unglückszahl dürfte für die Eels allerdings kaum negative Auswirkungen haben, liegen auf 43 Minuten doch wieder sehr gute Songs vor.

Eels-Mastermind Mark Oliver Everett alias E (© Gus Black)

Eels-Mastermind Mark Oliver Everett alias E (© Gus Black)

Sänger, Multiinstrumentalist und Songschreiber E hat in den letzten Jahren nicht mehr auf wechselnde Bandbesetzung gesetzt und die Scheibe erneut mit Koool G Murder am Bass sowie The Chet und P-Boo an der Gitarre eingespielt. Mit Ausnahme von “Are We Alright Again”, das E als “kind of a quarantine daydream I desperately needed to have” beschreibt, sind alle Songs noch vor der COVID-19-Pandemie entstanden.

“These songs came about just before the pandemic hit and changed everything”, erklärt E. “I’m hoping they can be, maybe kind of soothing or something. To hear songs dealing with things we are dreaming about getting back to. Or maybe people are dealing with some of the topics right now as well.”

Mit dem gemütlich soft-rockigen “Baby Let’s Make It Real” und dem melancholisch getragenen “Who You Say You Are” hatten die Eels zwei Singles noch recht überraschend veröffentlicht, den entspannt abgroovenden Midtemposong “Are We Alright Again” dann mit Ankündigung des Albums als weiteren Appetitmacher voraus geschickt. Natürlich sind diese drei Stücke nun auch vertreten.

Im kalifornischen Studio in Los Feliz aufgenommen und von Bandleader E produziert sind erneut Stücke entstanden, die neben der bandtypischen Traurigkeit auch einiges an Optimismus durchklingen lassen, wie schon auf “The Deconstruction”. Inzwischen gelingt es E gut, selbst negative Dinge oftmals so zu verpacken, dass ein Licht am Ende des Tunnels durchscheint.

Obwohl diesmal kein knarziger Rock und auch nicht allzu viel Tempo zu finden sind, kommen die Stücke keineswegs eintönig daher. Der Opener “Anything For Boo” ist ebenso wie die mit Streicherklängen bereicherten “Earth To Dora” und “I Got Hurt” relaxt angerichtet, “OK” bringt erzählerische Ruhe, und mit “Dark And Dramatic”, “Of Unsent Letters” und dem abschließenden “Waking Up” gibt es zudem feine, berührende Balladen.

Im Grundton bleibt die neue Scheibe zwar weitaus ruhiger im Vergleich zu “The Deconstruction”, wo es mit “Bone Dry” und “You Are The Shining Light” progessivere Nummern sowie mit “Today Is The Day” einen flotten Gute-Laune-Song gab, langweilig wird es aber auch hier nicht.

“The Gentle Souls” sowie die besagten “Baby Let’s Make It Real” und “Are We Alright Again” kommen diesmal als einzige neue Stücke treibender daher, aber wie sollte auch Progressivität aufkommen, wenn selbst das wenig umschreibende “Are You Fucking Your Ex” sich als die vielleicht entspannteste Eifersuchts-Szene der Musikgeschichte entpuppt. E ist und bleibt halt eine coole Socke, und das schlägt sich hier komplett auf den Grundton nieder, was die Scheibe aber nicht weniger wertvoll macht.

www.eelstheband.com
facebook.com/THEEELS

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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