Home MusikCD-Rezensionen Jason Aldean komplettiert seine Heimat-Widmung mit weiteren rockigen Country-Songs

Jason Aldean komplettiert seine Heimat-Widmung mit weiteren rockigen Country-Songs

Autor: Tobi

Jason Aldean "Georgia"

Jason Aldean

“Georgia”

(CD, Broken Bow Records, 2022)

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In seiner amerikanischen Heimat ist Country-Rocker Jason Aldean schon lange ein Superstar, wurde mehrfach mit Platin ausgezeichnet und vor einigen Jahren zum “ACM-Künstler des Jahrzehnts” berufen. Schließlich hatte er mit seinen vier Alben zwischen 2012 und 2018 nicht nur Platz 1 der US-Country-Charts erobert, sondern auch der All Genre Billboard 200 Charts. Zudem verbuchte der dreimalige “ACM Entertainer of the Year” bereits 26 Nummer-Eins-Hits, 15 Milliarden Streams und mehr als 20 Millionen verkaufte Alben – was für Zahlen für einen Künstler, den hierzulande immernoch nicht allzu viele kennen!

Nachdem er 2019 mit seinem neunten, erneut überzeugenden Album “9” (lies unsere Rezension hier) wieder großen Erfolg verbuchte, auch wenn neben Platz 1 der Country-Charts diesmal die Spitze der Genre-übergreifenden Charts mit Rang 2 knapp verpasst wurde, machte er sich an ein Doppelalbum-Projekt, das sich seiner Heimat widmen sollte.

Jason Aldean (© Brian Higbee)

(© Brian Higbee)

Betitelt nach seinem Geburtsort im Bundesstaat Georgia bescherte uns Jason Aldean im November 2021 auf “Macon” (lies unsere Rezension hier) zunächst 53 gute Minuten und somit die ersten 15 von insgesamt 30 Songs, am Ende auch als Sammler-Set mit 3 LPs erscheinen sollten. Dies begründet auch, dass man von einem Doppelalbum als zehntem Werk sprechen kann.

Für Käufer der einzelnen Scheiben fühlt sich der neue Longplayer hingegen eher wie ein elftes Album an, liegt doch fast ein halbes Jahr zwischen dem Vorgänger und “Georgia”, das das Projekt nun komplettiert. Das Konzept der Zusammengehörigkeit von “Macon, Georgia” bleibt allerdings deutlich erkennbar, denn auf den neuen 52 Minuten findet man wieder zehn im Studio aufgenommene Tracks, die sich um seine Heimat drehen, sowie fünf live mitgeschnittene Stücke – hier nun jeweils einen von den Alben fünf bis neun.

“Das Coole daran, zwei Teile dieser Platte herauszubringen, ist, dass die Fans all die verschiedenen Einflüsse hören können, mit denen ich aufgewachsen bin”, erklärt Aldean. “‘Trouble With A Heartbreak’ hat mich sofort getroffen, als ich ihn hörte und erinnerte mich an diese bitteren R&B-Trennungssongs, die mich zu der Zeit zurückführen, in der ich durch Georgias Nebenstraßen fuhr.”

Das Stück wurde von Kurt Allison, Brett Beavers, Tully Kennedy und John Morgan geschrieben und folgte als Lead-Single der neuen Scheibe auf Aldeans 26. Karrierehit und mehrwöchigen Nr. 1-Hit “If I Didn’t Love You” mit Carrie Underwood. Das Video unter der Regie seines langjährigen Mitarbeiters Shaun Silva wurde im Dezember während Aldeans ausverkauftem, dreitägigem Auftritt im “The Park Theater” gedreht.

Stilistisch bleibt sich Aldean treu und bietet wieder starke, eingängige Country-Rock-Nummern, die bis auf eine auch wieder zu gefallen wissen. Ja, einen Punktabzug müssen wir vermelden. Sich abwechslungsreich zu präsentieren, ist ja durchaus wichtig, aber wenn man sich über Jahre als bodenständiger Sänger in einem ebensolchen Genre positioniert und über eine gute Stimme verfügt, dann sollte doch bitte kein AutoTune nutzen, was den Gesang von “Ain’t Enough Cowboy” leider komplett versaut. Wirklich schade – aber es bleiben ja zum Glück noch die anderen neun Stücke.

Diese wissen wieder zu überzeugen. Inhaltlich geht es um Macon, um Georgia, um Whiskey und natürlich um Liebe. Hierbei bewegt sich der 45-Jährige zumeist im Midtempo, wobei er gemächlichere und gut abrockenden Momente stilsicher und mit gutem Gespür, wie man einen packt, abwechselt. Vom Opener “Whiskey Me Away” über “The State I’m In”, “Midnight And Missin’ You”, “God Made Airplanes” und “My Weakness” wissen bis zu “Rock And Roll Cowboy” wieder viele Stücke zu gefallen, und mit “Your Mama” ist der ruhigste Song erneut am Ende der Studioaufnahmen zu finden.

Als Live-Versionen findet man dann noch “Take A Little Ride” (Live from Las Vegas, NV), “Burnin’ It Down” (Live from St. Louis, MO), “Any Ol’ Barstool” (Live from Knoxville, TN), “Rearview Town” (Live from St. Louis, MO) und “Blame It On You” (Live from Manchester, TN), die untermauern, dass Aldean auch in seinen Gigs gut singt und amtlich abrockt.

Ein insgesamt starkes Doppelalbum, bei dem man den unnötigen und somit auch irgendwie ärgerlichen AutoTune-Song ja zumindest auf CD und digital rasch wegskippen kann. Ansonsten untermauert Aldean wieder seine Klasse und macht klar, warum er in den USA ein absoluter Star ist.

www.jasonaldean.com
facebook.com/jasonaldean

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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