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Kodaline begeistern mit einem wundervollen, akustischen Live-Album

Autor: Tobi

Kodaline "Our Roots Run Deep "

Kodaline

“Our Roots Run Deep”

(CD, Fantasy Records, 2022)

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Nachdem Sänger/Multiinstrumentalist Steven Garrigan, Gitarrist Mark Prendergast und Schlagzeuger Vinny May bereits mit der Band 21 Demands nach Teilnahme in der Fernsehshow “You’re A Star” im irischen Fernsehen Bekanntheit erlangten und 2007 sogar einen Nummer-1-Hit landen konnten, musizierten sie nach dem Ausscheiden ihres damaligen Bassisten im Jahr 2011 mit Jason Boland am Bass unter dem neuen Namen Kodaline weiter und feierten einige Erfolge.

Ihre erste Single “High Hopes” eroberte nicht nur die Spitze der heimischen Charts, die Iren landeten hiermit auch in Großbritannien auf Platz 16. Mit ihrem Debütalbum “In A Perfect World” kletterte das Quartett hier sogar auf Platz 3, in Irland gab es fünffach Platin und einen deutlichen ersten Rang. Diesen erreichten sie auch mit den Nachfolgealben “Coming Up For Air” (2015) und “Politics Of Living” (2017). Nachdem der letzte Longplayer “One Day At A Time” 2020 zwar in der Heimat noch auf Platz 2 chartete, sich insgesamt aber doch weit schleppender verkaufte, erinnern die Jungs jetzt mit ihrem Live-Album “Our Roots Run Deep” noch einmal sehr deutlich an ihre große Klasse.

Kodaline (© Jennifer McCord)

(© Jennifer McCord)

Anfang März 2022 spielten Kodaline im ausverkauften Olympia Theater in Dublin, und nicht nur weil es sich hierbei um ihre Heimatstadt handelt und das Konzert nach zwei Jahren Pandemie-Konzertpause wie eine Befreiung wirkte, wurde es ein ganz spezieller Abend, den sie nun mit uns teilen.

Die vorliegenden 77 Minuten wissen zu begeistern, da sie noch einmal einen Querschnitt aus der Karriere der Band bieten und hierbei untermauern, was für wundervolle Kompositionen die vier Musiker erschaffen haben. Die 17 Songs wurden fast komplett akustisch verabreicht, in reduzierter arrangierten Versionen, und wie man den Videos entnehmen kann saßen die Jungs hierbei ja zumeist auch auf der Bühne, anstatt energetisch zu agieren.

“Dieses Album ist etwas, das wir schon sehr lange machen wollten, aber es ist auch etwas völlig Neues für uns”, erklärt die Band. “Es ist eine akustische Show ohne Klicks, was im Grunde bedeutet, dass es sehr roh und ungefiltert ist. Wir wollten versuchen, die Energie und Atmosphäre des Abends so gut wie möglich einzufangen. Es war eine intime Show, die wir in einem unserer Lieblingsorte auf der Welt aufgenommen haben, in Dublin City, zu Hause in Irland.”

Mit “Wherever You Are” aus dem letzten Longplayer wird das Live-Album eröffnet, bereichert von Streichern, und die schöne Nummer lässt bereits Stirnrunzeln der Verwunderung darüber entstehen, wie man diese tolle Band denn aus dem Auge bzw. Ohr verlieren konnte.

Der Mitschnitt profitiert davon, dass er von Phillip Magee, einem irischen Weggefährten, hervorragend produziert wurde, so dass man die tolle Atmosphäre im Saal förmlich spürt und auch das oftmalige Mitsingen des Publikums perfekt vernehmbar ist, obwohl es nicht zu sehr in den Vordergrund gemischt wurde.

Songs wie “Ready”, “Brand New Day”, “Love Like This” und das hymnisch mitgesungene “Sometimes” kommen mit reichlich Folk-Einschlag auch akustisch schwungvoll daher, besonders schön wird es aber vor allem bei den getragener und fließender arrangierten Songs wie “Brother”, “The One” oder “The Answer”.

Auch das großartige, oben erwähnte “High Hopes” ist hier zu nennen, das einfach nur umwerfend ist und bei dem, wie selten auch mal bei anderen Stücken, dann doch auch mal eine E-Gitarre erklingt, was aber den intimen Charakter des Abends keinesfalls beschädigt. Mit “Moving On” und “Love Will Set You Free” gibt es zudem waschechte Balladen, die ebenfalls Highlights sind und bei denen Stevens ausdrucksstarker Gesang das ein und andere Mal Gänsehaut bereitet.

Auch Coverversionen sind zu hören, mit der feinen Version von Michael Jacksons “Billie Jean”, dem als Einleitung genutzten irischen Traditional “Dirty Old Town” und dem zu Beginn der Zugabe zelebrierten Soul-Klassiker “Bring It On Home” von Sam Cooke, das die tolle Stimmung im Saal noch einmal untermauert, denn hier geht es ausgesprochen gutgelaunt zu.

Mit dem einst nur auf einer EP anstatt des Debüts enthaltenen, aber durchaus starken “Perfect World”, dem schönen, selten live gespielten “Everything Works Out In The End” vom zweiten Album und dem wundervollen “All I Want” in einer grandiosen neunminütigen Version wird ein ganz hervorragendes Live-Album abgeschlossen, das einen in jedem Fall dazu bringt, wieder mehr Kodaline zu hören.

Hier sind Kodaline aktuell noch live bei uns zu sehen:

15.10.2022 Berlin, Astra Kulturhaus
25.10.2022 München, Tonhalle
26.10.2022 Frankfurt, Batschkapp
18.11.2022 Stuttgart, LKA Longhorn

kodaline.com
facebook.com/Kodaline

Bewertung: 10 von 10 Punkten

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