Home MusikCD-Rezensionen Poly Ghost bereiten mit Songs zwischen Synthiepop, Funk und Indie-Rock Spaß

Poly Ghost bereiten mit Songs zwischen Synthiepop, Funk und Indie-Rock Spaß

Autor: Tobi

Poly Ghost "Miracle"

Poly Ghost

“Miracle”

(CD, recordJet, 2023)

Jetzt bestellen bei Amazon.de


Poly Ghost bezeichnen ihre Musik selbst als “energiegeladener Synthpop mit verspielten Synthesizern,
funky Grooves und kräftigen Gitarrenriffs”, und das trifft es durchaus gut. Mit “Miracle” legt das Trio Daniel, Kati und Michael aus Hannover/Chemnitz/Hildesheim sein zweites Album vor, und eines steht schnell fest: Die zehn Songs auf 37 Minuten bereiten wieder viel Spaß.

Bunt und schrill geht es zu in der Welt von Poly Ghost, was man ihren Videos schnell entnehmen kann – und doch handelt es sich nicht um ein Projekt, welches sich mangels Qualität über seine Schrägheit definieren muss, nein, die Drei wissen auch musikalisch zu gefallen.

Poly Ghost (© Christiane Faller)

(© Christiane Faller)

Okay, wenn als dritte Nummer “Tamagotchi” ziemlich avantgardistisch anmutet, dann würde man sich hier eher nicht in die Band verlieben, aber die meisten anderen Stücke lassen sich gut anhören, und dazu macht die Scheibe von der ersten Sekunde an gute Laune.

Im Opener “Thinking Of You” geht es textlich enorm monoton zu, aber wenn man eben gerade nur an seine Lieblingsband von einst denken kann, dann ist das halt auch eine Krux. Funky Groove schlägt hier schon zu, und dieser zieht sich durch die ganze Scheibe, die größtenteils tanzbar daher kommt.

Ein “Full Body Workout”, so der nächste Song, kann man sich zu den treibenden Basslinien, Beats und quietschenden Synthiesounds in Tradition früher 80er sehr gut vorstellen, und wenn dann noch Gitarrenriffs ins Klangbild brettern, feuert einen das umso mehr an und sorgt für Bewegung, im Fitnessstudio, auf der Tanzfläche oder wo auch immer.

“Fans von extravagantem Indie kommen hier voll auf ihre Kosten!” heißt es in der Presseinfo zum Album, und das stimmt. Da macht einen selbst der Autotune-Effekt im flotten “Dancing With My Ghost”, wo auch noch lustig abgescratcht wird, oder im wärmer intonierten “Dinosaur Beach” nicht sauer.

Ruhiger basiert und trotzdem auch noch tanzbar präsentiert sich der “Ananas Ring”, auf dem Kati hier fliegt, die mal singt, mal auch nicht, denn da sind ja auch noch die Jungs. Der Titelsong “Miracle” zieht das Tempo wieder an und appelliert daran, dass sich jeder selbst aus Tiefs hoch ziehen kann, denn jeder ist ein Wunder.

Das gemütlichste Stück der Scheibe fließt mit “Hexagramm” chillig ins Ohr, wozu auch die Vocoder-Vocals gut passen, und am Ende folgt mit “Mac’n’Cheese” noch eine ruhige Nummer. Aber wenn man zuvor schon nur noch mit dem “Artificial Crush” tanzen möchte, dann gestaltet sich diese Liebe zu einer künstlichen Intelligenz natürlich auch wieder druckvoller. Ein cooles Album, das völlig anders ist und einfach Spaß macht.

Hier sind Poly Ghost live zu sehen:

21.06.2023 Hannover, Fete de la musique
22.09.2023 Hannover, LUX
13.10.2023 Chemnitz, Weltecho

www.polyghost.de
facebook.com/polyghost.polyghost

Bewertung: 8 von 10 Punkten

(MUCKE UND MEHR ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon EU, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann.)

Related Articles