Home MusikKonzertberichte Fünf Sterne Deluxe – Kritik des Konzerts in Berlin am 7. November 2000

Fünf Sterne Deluxe – Kritik des Konzerts in Berlin am 7. November 2000

Autor: Tobi

Nachdem sie mit “Neo Now” endlich ein neues Album veröffentlicht haben, sind die vier Jungs von Fünf Sterne Deluxe nun live in der Stadt. Die Columbiahalle ist nicht ausverkauft, aber voll, der Kartenpreis von 34 DM an der Abendkasse ist auch okay, verglichen mit zum Beispiel 40 DM für Luka Bloom am gleichen Abend nebenan im Columbia Fritz. Als Anheizer hat man Deejay Punk-Roc mitgebracht, der allerdings das Publikum nicht so recht in Schwung bringt mit den aufgelegten Scheiben, nur selten springt der Funken hier über. Dann ist es soweit, der Vorhang geht auf und man blickt auf das Ambiente einer verrauchten Bar. DJ Coolman steht hinter dem Tresen, während Tobi Tobsen, Das Bo und Marcnesium einem zuerst den Rücken zukehren und noch dem langen, nervigen Lach-Einspieler fröhnen, bevor endlich die “Rückkehr der alten Menner” angestimmt wird, womit man das Publikum sofort voll im Griff hat. Ein Zustand, der sich übrigens nicht ändern soll an diesem Abend, auch wenn es natürlich Reißer wie “Die Leude”, “Dein Herz schlägt schneller” oder “5 Sterne Deluxe” ausgelassener gefeiert werden als andere. DJ Coolmann dreht und scratcht Platten hinter dem Tresen, neben ihm steht zumeist Marcnesium an Sound- und Samplemachinerie, während Tobi und Bo vorne herumdüsen und ihren Sprechgesang zelebrieren.

Neben den besten Stücken von “Sillium” und “Neo Now” gibt es, auch schwer umfeiert, “Ich hebe mich ab” und den Smashhit “Türlich, türlich (sicher, Dicker)” von Bos Solo-EP zu hören. Mitten in der Show gibt es einen kurze Umziehpause, bevor die Jungs “Auf der Yacht nach Dr. Hossa” schauspielerisch umsetzen, mit passenden Kostümen und diversen eingesetzten Utensilien. Zum erneuten Umziehen ertönt diesmal nicht ein “Bitte haben Sie etwas Geduld”, sondern es erscheint der Discotizer und singt auf Akustikgitarre “Willst du mit mir geh’n?”. Ebenfalls witzig ist Bos Auftritt als One-Two-Three-Kid mit hoher Stimme, während die anderen drei live an Sounds herumjammen, oder das Anstimmen von KRS-Ones “Sound Of Da Police”. Mit “Ja, ja … deine Mudder” wird der Abend glorreich abgeschlossen, und unzufrieden geht heute sicher niemand nach Hause.

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