Home MusikKonzertberichte Oomph! – Kritik des Konzerts in Berlin am 15. September 2000

Oomph! – Kritik des Konzerts in Berlin am 15. September 2000

Autor: Tobi

Oomph! haben zwar kein neues Album am Start, aber zusammen mit den Farmer Boys gaben sie sich mal wieder die Ehre, in Berlin aufzulaufen. Nun, da die reguläre Tour zum “Plastik”-Album ja schon einige Monate her ist und es auch Gerüchte gab, Oomph! würden sogar nur den Support-Part bestreiten (was unlogisch gewesen wäre und deswegen auch nicht so war), war das Columbia Fritz bei weitem nicht ausverkauft, etwa halbvoll vielleicht.

Den Auftakt machten dann also die Farmer Boys, obwohl … da war sogar noch eine Combo vorher, von der ich nur noch die letzten Stücke mitbekam, die aber gut rockten. Wie immer ihr auch heißt – nicht übel. Nun aber zu den Farmer Boys. Selbige zeigten sich auf der Bühne in etwa so, wie auch auf dem aktuellen Album – man will, ist aber eben noch nicht soweit, es wirklich zu bringen. Ein “Here Comes The Pain” alleine reicht halt nicht, um die Stimmung dauerhaft auf Hochtouren zu bringen, die insgesamt aber so mies nicht war. Die Jungs wirkten noch etwas schüchtern, was sie nach ja nun auch schon einigen Jahren eigentlich abgelegt haben sollten. Der Show wirkte entgegen, dass Sänger Matthias bei jeder auch nur etwas kopfnickerischen Bewegung mit einer kinetischen Energie von mehr als Null einer seiner Ohrstöpsel herausfiel und er dann erst einmal zu tun hatte, ihn wieder in die Muschel zu stopfen. Desweiteren sei zu vermerken, dass die Farmer Boys im Wettbewerb um die furchtbarste Bühnendekoration aller Zeiten mit ihren weißen Plastikpflanzen ziemlich weit vorne liegen dürften. Musikalisch bot man das , was man hat, einige gute Stücke, viele mittelmäßige. Sympathisch waren die Jungs in jedem Fall, an der Show lässt sich aber noch feilen.

Dann war es Zeit für Oomph!, und das war auch gut so. Zu den drei Wolfsburgern plus Liveverstärkung kann ich auch diesmal nichts groß Negatives sagen, außer dass der Live-Bassist doch eine ziemlich dröge, regungslose Show abgeliefert hat – einmal habe ich ihn sogar lächeln sehen. Der Rest der Truppe ließ es wieder gut krachen, ob nun mit alten Stücken oder denen von “Plastik”, wobei mir erstere ja immer noch sehr viel besser gefallen, sie hauen halt mehr rein. Auch wenn Oomph! schon routiniert sind und immer geile Liveshows hinlegen, gab es wieder etwas, was man besonders erwähnen sollte. Sänger Dero war an diesem Abend in absoluter Forderlaune, wollte mehr, mehr und mehr Klatschen, Singen und Applaus vom Publikum, was er auch bekam. Mehrmals sprang Dero selbst in die Menge und ließ sich über die Köpfe tragen. In dieser guten Laune würde ihn Neckermann sicher sofort als Kinderanimateur anstellen – “Veo,Veo”! Zum Abschluss kramte Dero nicht nur, wie er es schon desöfteren tat, “Mein Herz” a capella noch heraus, nein, in bester Laune ließ er “Der neue Gott” und sogar noch ein Stück von Frank Sinatra folgen. That’s Entertainment.

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