Home MusikCD-Rezensionen Multitalent Alexandra Helmig präsentiert als Ada Morghe facettenreiche, überzeugende Songs mit Jazz-Prägung

Multitalent Alexandra Helmig präsentiert als Ada Morghe facettenreiche, überzeugende Songs mit Jazz-Prägung

Autor: Tobi

Ada Morghe "Box"

Ada Morghe

“Box”

(CD, Lalabeam Records, 2020)

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Alexandra Helmig hat in ihrem Leben schon einiges gemacht und an Kreativem erschaffen. Als Schauspielerin ist sie schon über 20 Jahre aktiv, als Sprecherin war sie zu hören, schrieb Dreh- und Kinderbücher, engagierte sich zudem für Kinder, z.B. als Mitgründerin und ehrenamtliche Geschäftsführerin des gemeinnützigen Kinderkunsthaus München.

Auch im Musik-Business ist sie keine Unbekannte mehr, hat sie hier unter dem Namen Ada Morghe mit “Pictures” doch letztes Jahr auch bereits ein Album veröffentlicht. Mit Mitte 40 war dies vielleicht eher ungewöhnlich, aber die Liebe zur Musik kam nicht über Nacht. Jahrelange Ausbildung im Jazzgesang formte ihre Stimme, und 2012 schon wurde Helmig für die Masterclass mit der Jazzsängerin Fay Victor an der New York Jazz Workshop School zugelassen.

Ada Morghe (© Katja Ruge)

(© Katja Ruge)

In eine Schublade stecken kann man sie also nicht, und das gilt auch für ihre Musik. Mit den 45 Minuten ihres neuen Longplayers “Box” untermauert sie dies, kommen diese doch sehr abwechslungsreich daher, und im zusammen mit Roachford geschriebenem, soul-poppigen Titelsong singt sie dann auch “Don’t you put me in a box”, wobei es hier um weit mehr geht als Musikstil, nämlich um Rollen im Leben.

Viele andere der zehn Songs sind mehr von Jazz geprägt und doch mit Einflüssen aus Funk, Soul und Pop äußerst facettenreich, so dass die Scheibe bei weitem nicht nur Jazz-Fans gefallen dürfte. Der mächtig abgroovende Opener “Wake Up” bewegt sich zwischen Gemütlichkeit und aufrüttelnder Energie, das fließende “Water Lillies” handelt von einer nicht nur glücklichen Liebe, und das zwischen ruhigen und kraftvollen Momenten wechselnde “No More Fools” wünscht sich, keine negativen Schwingungen mehr über eigene Laune bestimmen zu lassen.

Mit “Oh My Love” zeigt Ada Morghe einmal mehr, wie schwungvoll mitreißend sie ihre Musik zu inszenieren weiß, mit funky Licks, etwas Latino-Flair und ergänzenden Streichern klanglich absolut packend. Mit viel Funk gewürzt kommt auch “Sugar Lips” über körperliche Anziehungskraft daher. Mit “Weird Fishes – Arpeggi” bietet Ada auch eine sehr anständige Coverversion eines heißgeliebten Radiohead-Songs, und hier wird es dann im zweiten Teil sogar mal rockig.

Mit dem melancholischen, von schönen Pianoklängen umschmeichelten “Rainy Day” über Sehnsucht nach bewusster Wahrnehmung und dem düsterer geprägten “Demons” gibt es auch zwei starke Balladen, und das vom tollen Film “Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” inspirierte, wundervoll instrumentierte “Honey Juice” über eine Atmosphäre von Trauer und Misstrauen kommt ebenfalls ruhig daher.

Alexandra Helmig belegt mit dem Album, dass der Schritt ins Musik-Business weit mehr für sie ist als ein Nebenprodukt, und das nicht nur, weil sie zwischen sanften und energischeren Momenten gesanglich komplett zu überzeugen weiß, mit sehr viel Ausdruck. “Musik macht für mich Sinn, weil sie alles enthält. Dort bin ich Schriftstellerin, Musikerin und Darstellerin. Dieses Album zeigt, wo ich mich gerade befinde”, erklärt sie.

Von Hans Martin Buff (u.a. Prince, Zucchero, No Doubt, Mousse T., Scorpions) in den Real World Studios von Peter Gabriel bestens produziert ist ein ganz hervorragendes Album entstanden, das nicht nur keine Schwachstellen erkennen lässt, sondern mehrfach wirklich zu packen weiß.

www.adamorghe.com
facebook.com/adamorghe

Bewertung: 9 von 10 Punkten

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