Home MusikCD-Rezensionen Katie Melua beschert auf ihrem neuen Studioalbum wieder gewohnt schöne Lieder

Katie Melua beschert auf ihrem neuen Studioalbum wieder gewohnt schöne Lieder

Autor: Tobi

Katie Melua "Album No. 8"

Katie Melua

“Album No. 8”

(CD, BMG Rights Management, 2020)

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Nachdem Katie Melua 2016 mit “In Winter” eines der schönsten Alben zur kalten Jahreszeit abgelieferte, das sie mit dem Gori Women’s Choir aus ihrem Heimatland Georgien aufgenommen hatte, war dies auch der Start in eine neue Zeit für sie. Nachdem Mike Batt vorher 15 Jahre lang ihr musikalischer Partner als Mit-Komponist und Produzent war, löste sie sich hiermit von ihm, veröffentlichte auch nicht mehr auf seinem Label Dramatico, sondern bei der BMG. Zum Winter 2017 wurde die CD in einer Special Edition noch einmal neu veröffentlicht, mit einem zusätzlichen Track und einer lohnenswerte Bonus-CD mit 70 Minuten Livemitschnitt.

Auf neue Songs von Katie mussten die Fans dann noch länger warten, blickte die georgisch-britische Künstlerin doch 2018 mit ihrer “Ultimate Collection” (lies unsere Rezension hier) erst einmal auf die bisherige Karriere zurück. Ende 2019 erschien dann mit “Live in Concert” (lies unsere Rezension hier) ein Mitschnitt ihrer Tour aus dem Herbst/Winter 2018/19, bei der sie sowohl Stücke der Best-Of-Scheibe als auch von “In Winter” spielte, schließlich hatte sie den Gori Women’s Choir als 23-köpfiges Vokalensemble mit sich auf Reisen genommen (lies unseren Konzertbericht hier).

Katie Melua (© Rosie Matheson)

(© Rosie Matheson)

Stolze sieben Jahre nach “Ketevan”, mit dem sie wie schon mit ihren fünf Alben davor die Top Ten der britischen wie auch deutschen Charts erreichte, gibt es nun also endlich ein neues Werk mit nicht auf den Winter festgelegten, neuen Stücken der wundervollen Singer/Songwriterin.

Da es sich – “In Winter” wird hier natürlich mitgezählt – um ihren achten im Studio aufgenommenen Longplayer handelt, heißt die Scheibe schlicht “Album No. 8”. Auf 38 Minuten präsentiert die 36-Jährige zehn neue Stücke, die wie immer bei Katie sehr melodisch und schön daher kommen. Als Opener fungiert das auch als erste Single voraus geschickte “A Love Like That”, das (vor allem in der Edit-Version – siehe unten) mit treibendem Rhythmus, Flöte und Streicherarrangements klanglich mal etwas anders daher kommt als die üblichen, fragileren Töne. Das Lied hat sie mit Sam Dixon zusammen geschrieben, aufgenommen wurde es – wie mehrere Stücke des Longplayers – mit dem Georgian Philharmonic Orchestra, und im filmischen Video des preisgekrönten Regisseurs Charlie Lightening sieht man Katie an der Seite von Billy Howle (“Star Wars”, “Dunkirk”).

Auch für den Clip zur zweiten Single “Airtime” hat Melua mit den beiden zusammen gearbeitet, und die feine Ballade spiegelt vielleicht auch ihre aktuelle Stimmungslage recht gut wider, wenn sie singt, dass wir der Liebe zu viel Sendezeit gegeben haben. Im Lied geht es darum, was passiert, wenn sich zwei Menschen nicht mehr lieben – im Privatleben haben sich kürzlich erst die Wege von Katie und ihrem Mann James Toseland getrennt.

Auch “Your Longing Is Gone” als vierte Vorab-Single beschäftigt sich mit dem Ende einer Beziehung, und zum traurigen Midtempo-Stück merkte Melua an: “Als Künstlerin, die schon sehr viel über Liebe und Begehren gesungen hat, interessierte mich vor allem die Frage, wie man mit dem Verblassen der Liebe und dem Schwinden dieses Verlangens umgehen kann. Es ist nun einmal Teil des Lebens, aber es gibt dabei so viele Facetten und Nuancen, die von wirklich großer Bedeutung sind. Sowohl beim Schreiben als auch beim Recording haben wir versucht, diese Realität einzufangen und alles, was dazugehört – sowohl das Akzeptieren, als auch das Feiern und Würdigen der guten Zeiten.”

Stilistisch bleibt sich Melua insgesamt treu und bietet den gewohnten und geliebten Singer/Songwriter-Pop mit feiner Würze aus Jazz, Blues und Folk, dazu ihrer samtweichen Stimme, hier nun wie erwähnt auch gerne mit klassischer Ergänzung des Georgian Philharmonic Orchestra.

Mit “English Manner” und “Joy” gibt es gemütlich daher kommende Stücke, mit “Voices In The Night” eine jazzlastige Nummer, mit dem ebenfalls voraus geschickten, durch Holzbläser und Harfe bereicherten “Leaving The Mountain”, dem Akustikgitarre mit Streichern fusionierenden “Maybe I Dreamt It”, dem auf Piano und sanften Chor setzenden, zur Heimat strebenden “Heading Home” und dem abschließenden “Remind Me To Forget” aber vor allem weitere ruhige Songs.

Die uns vorliegende, wertige Deluxe Edition kommt im Buch-Hardcover daher, und auf 24 Seiten findet man die Songtexte sowie 22 bislang unveröffentlichte Fotos von Katie. Dazu gibt es noch ein ausklappbares “Accordion Poster” mit Fotos und vor allem fünf Bonustracks. Neben dem weniger warm abgemischten, auch im Video verwendeten Edit von “A Love Like That” gibt es noch Akustik-Versionen von “Maybe I Dreamt It”, “Your Longing Is Gone” und auch noch einmal dem so ganz anders wirkenden “A Love Like That”, und als weiteres Stück rundet das feine “Forever” die 53 Minuten der Deluxe Edition ab.

Ein weiteres, schönes Album von Katie Melua, das sich wieder wunderbar durchhören lässt, auch wenn kein unbedingter Ohrwurm auszumachen ist, wie es “Nine Million Bicycles” einst war.

www.katiemelua.com
facebook.com/katiemeluamusic

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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