Massive Talent
Darsteller: Nicolas Cage, Pedro Pascal, Tiffany Haddish, Neil Patrick Harris
Regie: Tom Gormican
Dauer: 125 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.leoninedistribution.com/filme/159474/massive-talent.html
Facebook: facebook.com/MassiveTalent.DerFilm
Als im Februar 2019 “Between Worlds” für das Heimkino veröffentlicht wurde, da eröffneten wir unseren Bericht mit den Worten “Nicolas Cage konnte man auf Grund diverser wirklich mieser Streifen zuletzt ja fast schon abschreiben. … Als Lichtblick muss man allerdings ‘Mandy’ nennen, welcher zu Recht viel gelobt wurde und in dem Cage gut spielte, was durchaus überraschte – so weit sind wir leider schon gekommen.” In “Between Worlds” wusste er erneut zu gefallen, auch in “Willy’s Wonderland”, und mit “Pig” (lies unsere Filmritik hier) untermauert der Oscar®-Gewinner (Bester Hauptdarsteller in “Leaving Las Vegas” 1996) den Eindruck, dass er dabei ist, wieder zur alten Klasse zurück zu finden.
Sein absolutes Meisterstück liefert der gefallene und sich langsam wieder aufrichtende Star nun allerdings mit der Actionkomödie “Massive Talent” ab, in der er niemand anderen verkörpert als sich selbst, Nicolas Cage. Achtung – jetzt beginnt die Handlungsschilderung: Durch zu viele schlechte Filme hat Cage seinen ehemaligen Status längst eingebüßt und wird kaum noch für Rollen gebucht. Finanziell steht er somit kurz vor dem Ruin, seine Frau hat ihn verlassen, seine 16-jährige Tochter keine Lust auf ihn – es läuft einfach mies.
Als sein Agent Richard Fink (Neil Patrick Harris) ihm vom Angebot des mexikanischen Milliardärs und Edel-Fans Javier Gutierrez (Pedro Pascal) erzählt, als Stargast bei dessen Geburtstagsparty auf Mallorca mit dabei zu sein und dafür eine Million Dollar zu erhalten, da findet Cage das zwar irgendwie unter seiner Würde – aber das Geld benötigt er dringend, also sagt er zu. Vor Ort geht es erst entspannt zu und der für Actionfilme bekannte Schauspieler kommt kaum aus seiner Lethargie heraus. Dann aber kontaktiert ihn die CIA in Person von Vivian (Tiffany Haddish) und Martin (Ike Barinholtz) und eröffnet dem völlig verdutzten Cage, dass sein Gastgeber Chef eines Drogen- und Waffenkartells sei und er doch bitte bei einer geheimen Operation helfen solle, denn es wird vermutet, dass auf dem Anwesen eine entführte Politikertochter gefangen gehalten werde. Was früher Film war, wird nun Realität, und Cage ist Teil eines actionreichen, rasanten Geschehens, das auch alles andere als ungefährlich ist – und noch komplizierter wird, als der Hausherr, der nun auch noch ein Drehbuch mit Cage zusammen schreiben möchte, Nicolas’ Ex-Frau (Sharon Horgan) und Tochter (Lily Sheen) einfliegen lässt.
Auf der Flucht vor ihren Angreifern: Nick Cage (Nicolas Cage, li) und Javier Gutierrez (Pedro Pascal). (© LEONINE)
Was für ein Spaß! Mit einer kaum zu überbietenden Menge an wunderbarer Selbstironie spielt Nicolas Cage sich selbst – und das gleich auch noch doppelt, ist er zum einen als in die Jahre gekommener, leicht abgehalfterter Ex-Star zu sehen, zum anderen taucht an seiner Seite immer wieder der junge, vor Energie nur so sprühende Nic auf, der ihn unwirsch antreibt, sich nicht gehen oder veräppeln zu lassen.
Die Handlung haben Regisseur Tom Gormican und sein Co-Autor Kevin Etten dem offensichtlich von ihnen verehrten Cage auf den Leib geschrieben, mit ideenreichen Details wie einem ihn vergötternden Nerd-Pärchen oder Devotionalen im ihm zu Ehren vom Milliardär eingerichteten Museum. Der Streifen lässt Cage also nicht dumm dastehen, im Gegenteil, er spielt süffisant mit der in den letzten Jahren entstandenen Wahrnehmung des Mimen in der Öffentlichkeit und ist mit zahlreichen Zitaten und Erwähnungen auch eine Hommage an eine lange und insgesamt doch äußerst beachtliche Hollywood-Karriere.
Neben Cage brilliert auch Pedro Pascal, der bekennender Fan von Nicolas ist, und so sind wohl auch einige improvisierte Momente entstanden, die einfach nur wunderbar anzuschauen sind. Für Fans von Nicolas Cage ist dieser Streifen ein absolutes Muss, aber auch alle anderen, die ein wenig Ahnung haben von seiner Laufbahn, werden bestens unterhalten.
Trailer:
Bewertung: 9 von 10 Punkten
Wir haben 3×2 Kino-Freikarten für den Film verlost – die Aktion ist allerdings abgeschlossen.
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