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“Musical on Ice” (2004)

Autor: Tobi

“Musical on Ice” (8. Februar 2004)

(© Musical on Ice)

(© Musical on Ice)

Voll war es in der Dinslakener Eishalle, als “Musical on Ice” am Sonntag, dem 8. Februar 2004, um 19:30 Uhr zur letzten von vier Vorstellungen dieses Jahres startete. Das Publikum war offensichtlich auf Grund letztjähriger Erfahrungen bestens vorbereitet, die meisten hatten Decken und dicke Jacken zur Erwärmung bei sich, was durchaus Sinn machte. Die letzten Minuten wurden per Countdown herunter gezählt, die Show ging los. Oliver Nagy kam mit einem Buch auf die Eisfläche und begann, die Geschichte um die Suche nach einem neuen Licht zu erzählen, die dann im Folgenden dargestellt wurde, gespickt mit Stücken aus diversesten Musicals. Stefan Stara als Troll Wurlon und die süße Jessica Kessler als Fee Valia begaben sich auf die Suche, argwöhnisch beobachtet vom finsteren Eishauch (Reinhard Brussmann). Alle drei spielten sie ihre Rollen gut und überzeugten mit starken Gesangseinlagen.

Kurz etwas zum Bühnenaufbau – in der hinteren Mitte der Eisfläche wurde eine feste Bühne installiert, auf der die Musicalstars zumeist ihre Stücke sangen. Hinter ihnen spielte die Band mit Gitarrist, Keyboarder, Bassist, Drummer, zwei Streicherinnen, drei Bläsern und drei Background-Sängerinnen. Außerdem gab es eine große Leinwand mit verschiedenen Projektionen, mal zum Thema passende Bilder, mal Portraits der aktuell agierenden Künstler mit Namenseinblendungen. rechts und links der Bühne hingen große Vorhänge bis auf das Eis hinunter, aus denen die Eisläufer auf die glatte Fläche gelangten. Eine gute Anordnung, bei der jeder im Publikum gut sehen konnte.

Zurück zur Show. Den größten Jubel konnte wie erwartet Uwe Kröger für sich verbuchen, der gewohnt solide sang, aber in einigen Szenen auch bewies, dass er auf dem Eis alles andere als eine sichere Figur macht. Die Stars des Abends waren aber andere. Ethan Freeman ist hier sicherlich zu nennen. Seine “Unstillbare Gier” aus “Tanz der Vampire” war einfach phantastisch und bescherte wohl jedem im Publikum eine Gänsehaut – auch sonst wusste er voll zu überzeugen. Ein weiteres Highlight war das Solo-Lied des jungen Oliver Nagy, der für sein Alter eine herausragende stimmliche Leistung bot. Auch Carolin Fortenbacher wusste zu gefallen, und Patrick Stanke, Uwe Kröger und Peti van der Velde brachten routinierte Leistungen, sangen ohne Fehl und Tadel. Für Stimmung sorgten der guter Laune agierende David Moore mit seinen Songs und Ulknudel Guildo Horn, der sehr witzige Szenen hatte, zuerst als Matrose mit Songs aus “Große Freiheit Nr. 7”, dann schließlich mit dem “Timewarp” aus der “Rocky Horror Picture Show”, den er mit vollem Einsatz darbot. Für letzteres Stück kam Backgroundsängerin Monika Dehnert als Guildos Duett-Partnerin zum Einsatz, konnte aber auf Grund dürftigen Timings nicht recht überzeugen. Von den Hauptakteuren fiel nur Maricel stimmlich etwas ab, gegen die tollen Gesangspassagen der anderen wirkte sie blass, woran auch keckes Auftreten und laute Stimmführung nichts ändern konnten.

Zu den Musical-Gesängen gab es immer auch Eiskunstlauf zu sehen. Der ehemalige deutsche Star Marina Kielmann fiel hierbei nicht besonders auf und konnte mit der Spritzigkeit der jungen Künstler nicht mithalten. Anna Marie Mai tanzte gelungene Soli, Jill Vernekohl und Dimitri Kurakin schöne Pas de Deuxs, dazu brachten Andrej Primak und Anton Smirnov energetischen Eiskunstlauf auf das Parkett. Komplettiert wurde das Geschehen durch mehr als 40 von Anjas Kids on Ice, die gute Passagen und Choreographien zeigten. Besonders ins Herz geschlossen wurden ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge, die auf den Schlittschuhen einfach goldig aussahen und noch um einiges jünger waren als die anderen. Insgesamt wurde dem Publikum wurde eine breite Palette geboten, musikalisch von einem Spaßmacher wie Guildo bis zu den ganz Großen der deutschen Musicalszene, von modernen Filmmusicals bis zu traditionelleren Stücken wie “Les Miserables”, “Starlight Express”, “Mozart” oder “Tanz der Vampire” – dazu noch von Eiskunstlauf begleitet, und auch die sichere Band sollte man nicht vergessen.

Im Endeffekt fühlte sich wohl jeder gut unterhalten, und so gab es zum Schluss verdiente Standing Ovations. Kaum zu glauben, dass eine solche Veranstaltung für nur drei Abende auf das Eis gebracht wird. Toll, dass mit dem spürbaren, persönlichen Einsatz mehrerer Organisatoren und der Mitwirkung starker Künstler so etwas auf die Beine gestellt wurde.

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