Home MusikCD-Rezensionen Erasure bieten interessante Stücke, die von ihrem 18. Studioalbum “The Neon” inspiriert sind

Erasure bieten interessante Stücke, die von ihrem 18. Studioalbum “The Neon” inspiriert sind

Autor: Tobi

Erasure "Day-Glo (Based on a True Story) "

Erasure

“Day-Glo (Based on a True Story)”

(CD, Mute, 2022)

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Dass Erasure in den letzten Jahren aus ihrem Alben sehr viel heraus holen und ihren Fans noch einige Begleitscheiben – bei Filmen und Serien würde man wohl von Spin-Offs sprechen – bieten, das kennen wir bereits, und es wird nun erneut bestätigt. Wir erinnern uns kurz: Ihrem im Mai 2017 veröffentlichten, 17. Studioalbum “World Be Gone” ließen sie im März 2018 mit “World Beyond” erst eine interessante, orchestrale Neu-Aufarbeitung zusammen mit dem belgischen Echo Collective folgen (lies unsere Rezension hier) und dann vier Monate später noch das Live-Doppelalbum “World Be Live” (lies unsere Rezension hier).

Nachdem Erasure 2020 Jahr dann auf ihrem guten 18. Studioalbum “The Neon” optimistischen und zumeist tanzbaren Synthiepop boten, wie ihn die Fans des britischen Duos hören wollen (lies unsere Rezension hier), legten sie 2021 mit “The Neon Remixed” ein Doppel-Album mit Mixen und einem neuen Stück vor (lies unsere Rezension hier) – und nun folgt mit “Day-Glo (Based on a True Story)” eine Scheibe mit interessanten Stücken, laut Aufkleber “10 new compositions inspired by “The Neon” – als fluoreszierend grünes Vinyl, als CD und digital.

Erasure (© Phil Sharp)

(© Phil Sharp)

Zu 33 Minuten wurden Andy Bell und Vince Clarke inspiriert, und bei diesen handelt es sich weniger um Stücke im typischen Song-Gerüst, also mit richtigen Texten in Strophen und Refrains. Vielmehr sind es oft eher Textfetzen oder sogar nur sphärische Gesänge, die uns Andy Bell hier spendiert, die aber bestens passen zu den sehr interessanten Tracks, die Vince Clarke erschaffen hat.

Der Opener “Based on a True Story” nimmt einen mit seiner tollen Atmosphäre in jedem Fall direkt gefangen, wirkt wie eine zarte Hommage an den EBM der 80er-Jahre, die von einer modernen Klangwelt überlagert wird. Der als erster Appetitmacher gesandte “Chapter 1”-Extrakt gibt als kurzes Video einen Einblick in die gut gelungene Nummer.

Dass man auch auf der neuen Scheibe nicht auf tanzbare Beats und blubbernde Elektronik, wie man sie von Vince kennt, verzichten muss, beweist “Bop Beat” als zweites Stück, wobei auch hier nur eine Textzeile immer wieder eingebaut wird, wodurch die Nummer eher wie ein Remix oder sogar Instrumental wirkt – allerdings nicht mit Recycling existierender Stimmspuren, Andy Bell arbeitete mit Gareth Jones, der bei dieser Scheibe als Vokal-Produzent aufgeführt ist, an den Gesangsparts.

Vince Clarkes Idee, Stücke von “The Neon” zu bearbeiten und verborgene Landschaften in den Tracks heraus zu kristallisieren, die nun wie ganz neue Songs wirken, war eine gute – es liegt ein Longplayer vor, der Erasure-Fans gefallen dürfte. Das “Chapter 2”-Video stammt aus dem dann wieder getragener daher kommenden dritten Stück “Pin-Prick”.

Mit “The Conman”, “Now”, “The Shape of Things” und “The End” gibt es noch einige weitere Tracks, die auf entspannte Klänge setzen, diese dominieren also deutlich. Mit “Inside Out” – hieraus stammt der “Chapter 3”-Clip – findet man aber auch noch eine druckvollere und tanzbare Nummer. Und mit “3 Strikes and You’re Out” gibt es auch einen doch typischer Songstruktur folgenden Track als feine, eingängige Power-Ballade.

Manchmal ist die Verbindung zum “The Neon”-Ausgangsstück deutlich wie bei “Harbour of My Heart” als Produkt aus “New Horizons”, wobei auch das gemächliche Tempo beibehalten wurde, zumeist aber wirken die neuen Songs sehr eigenständig. Ein wirklich interessantes Album, das gut gefällt.

www.erasureinfo.com
facebook.com/erasureinfo

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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