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Popstickel können mit ihrem ersten Album nicht überzeugen

Autor: Tobi

Popstickel "Nice"

Popstickel

“Nice”

(CD, Priest Records, 2019)

Popstickel aus Berlin nehmen mit den zehn Songs ihres Albums “Nice” den nächsten Anlauf, ihre Karriere in Schwung zu bringen. Die Chancen hierfür standen ehrlich gesagt schon einmal besser, als sie 2012 ihre EP “What To Do” beim Major-Label Motor veröffentlichten, wenn auch nur auf deren Online-Schiene Motor Digital. Anscheinend war der größte Erfolg jedoch damals, dass die Songs in einer arte/rbb-Produktion über Bud Spencer genutzt wurden – vermutlich schlagkräftig, aber wenig weiter helfend.

Seitdem sind sieben Jahre vergangen, und das aus den Brüder Hannes und Andreas Stickel sowie Johan Fink bestehende Trio, welches damals noch als Quintett antrat, legt 48 Minuten Indie-Pop vor, die sich manchmal gut, manchmal ganz nett, manchmal aber auch weniger reizvoll präsentieren – wobei ja auch schon niemand diese “ganz nett”-Wertung so richtig mag.

Mit dem treibenden “Gib acht” legen Popstickel noch sehr ansprechend los, schon das folgende “Spiel” aber packt einen nicht mehr, da auf gute Strophen nicht mehr folgt als ein öder Refrain mit unzähligen Wiederholungen.

Auch soundtechnisch wissen die Stücke trotz Abmischung von Alex Tomann (Bilderbuch, Beatsteaks) nicht zu überzeugen, klingen eher nach limitiertem Budget als großen Ambitionen, wobei natürlich Priest Records (evtl. ein eigenes Label, gibt es doch auch den Song “Priest” auf der Scheibe?) eben auch nicht Motor ist. Das wäre aber kein Problem, wenn die Songs einen überzeugen würden.

“Lied” und “Treiben” plätschern allerdings vor sich hin, “Nice” und das elektronischere “Time Is Ours” finden im Experimentelleren keine Erdung, und auch das abschließende “Reisen” beschert eher Langeweile. Mit der sphärischen Ballade “Mir”, dem mit Disco-Flair angerichteten “Priest” und dem getragenen “Give Up” gibt es aber auch noch ein paar anständige Stücke zu hören. Insgesamt aber reicht dies nicht, um den Daumen Richtung oben zu bewegen – auch wenn einige gute Ideen zu entdecken sind, gibt es hier noch viel zu tun.

www.popstickel.de
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Bewertung: 4 von 10 Punkten

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