Home MusikCD-Rezensionen Yes mit Livematerial ihrer vielbeachteten 2016er-Tour

Yes mit Livematerial ihrer vielbeachteten 2016er-Tour

Autor: Tobi

Yes "Topographic Drama - Live Across America"

Yes

Topographic Drama – Live Across America

(2CD, Rhino, 2017)

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Die britische Rockband Yes hatte in den 70er-Jahren ihre größten Erfolge und gilt als Mitbegründer des Progressive Rock. Wenn Yes heute noch touren, und auch für 2018 stehen wieder Konzerte auf dem Plan, dann steht von den fünf Gründungsmitgliedern Jon Anderson (Gesang, Gitarre), Peter Banks (Gitarre), Chris Squire (Bass), Tony Kaye (Keyboard) und Bill Bruford (Schlagzeug) keines mehr auf der Bühne. Man muss aber festhalten, dass mit Gitarrist Steve Howe und Drummer Alan White immerhin zwei Yes-Urgesteine noch in der Band sind – Howe ersetzte Banks bereits 1970, und White übernahm 1972 die Drum-Sticks von Bruford.

Warum ich so weit aushole? Weil mit “Topographic Drama” nun ein Live-Album erscheint, als Doppel-CD oder Dreifach-LP – auch als Huldigung an die zu Beginn dieses Jahres in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommene Band. 2016 waren Yes auf Tour gegangen, um ihr Album “Drama” aus dem Jahr 1980 erstmals komplett live zu spielen, dazu die LP-Seiten 1 und 4 des 1973er-Nummer-Eins-Albums “Tales From Topographic Oceans”, sowie einige All-Time-Favorites. Gespielt wurden die Songs in der Besetzung mit Sänger Jon Davison, Gitarrist Steve Howe, Bassist Billy Sherwood, Keyboarder Geoff Davis, Drummer Alan White und zusätzlichem Tourdrummer Jay Schellen. Howe und White hatten beide Alben mit eingespielt, verliehen den Konzerten also das Yes-Flair, was sie verdienen. Interessant ist übrigens, dass beim Album “Drama” kein Geringerer als der spätere Star-Produzent Trevor Horn Sänger der Band war – wenn auch nur für ein Jahr.

Das Album bietet Mitschnitte aus insgesamt zwölf Shows, die im Februar 2017 stattfanden – die Reihenfolge der Live-Setlist wurde hierbei beibehalten. Die 64 Minuten von CD 1 starten mit dem kompletten Album “Drama”, dem zehnten Longplayer von Yes, mit dem sie Platz 2 der britischen Charts erreichten. Als einzige Single-Auskopplung aus dem Album fungierte damals “Into The Lens”, auf dem Album mit über 9 Minuten Spielzeit eines von drei langen Stücken, wobei der Opener “Machine Messiah” ja sogar länger als elf Minuten dauerte. Die erste CD wird abgerundet von “And You And I” aus dem 1972er-Album “Close To The Edge”, auch über elf Minuten lang, und dem sogar noch eine Minute längeren “Heart Of The Sunrise” aus dem 71er-Werk “Fragile”.

Auf den 73 Minuten der zweiten CD findet man fünf Stücke – richtig, diese kommen also ebenfalls episch daher. Die 22 Minuten von “The Revealing Science Of God”, damals LP-Seite 1 des Monumentalwerks “Tales From Topographic Oceans”, eröffnen die CD. Mit “Leaves Of Green” streuen Yes dann noch eine sechsminütige, sanft schöne Passage aus dem Album-Track “The Ancient” (LP-Seite 3) ein, bevor mit “Ritual (Nous Sommes Du Soleil)” dann die 25 Minuten von LP-Seite 4 gespielt wurden. Abschließend bescherten Yes ihren Fans noch die Klassiker “Roundabout” aus “Fragile” (1971) und “Starship Trooper” aus dem im gleichen Jahr vorher veröffentlichten “The Yes Album”.

Für die Fans von Yes sicher eine lohnende Liveaufnahme, und es sind ja auch wirklich tolle, epische Songs zu hören, die sich auch heute noch gut anhören lassen. Und wo wir schon bei den Fans sind, diese können 2018 das 50-jährige Bandjubiläum mit der Band feiern, die ab März 2018 unter dem Titel “YES50” auf UK- und Europatour mit 13 Dates gehen wird. Termine im deutschsprachigen Raum sind hierbei allerdings bislang nicht anberaumt.

yesworld.com
facebook.com/yestheband

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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