Home MusikKonzertberichte Clueso ist akustisch und entspannt unterwegs (Köln, 21. November 2018)

Clueso ist akustisch und entspannt unterwegs (Köln, 21. November 2018)

Autor: Tobi
Clueso (Foto: © Christoph Koestlin / Universal Music)

(Foto: © Christoph Koestlin / Universal Music)

Passend zu seinem aktuellen Album “Handgepäck I” (lies unsere Rezension hier), welches den auf Reisen mit Akustikgitarre komponierten Songs entsprechend klanglich reduziert daher kommt, bietet Clueso auf seiner aktuellen Tour zur Scheibe eher intime Stimmung. Von dieser konnten sich die geschätzt knapp 3.000 Fans im Kölner Palladium am Abend des 21. November 2018 überzeugen.

Statt großem Brimborium lag der Fokus klar auf den Songs, und so gab es anstatt aufwändiger Videowände oder effektreicher Show eine schlichte, aber hierbei schöne Holzwand, vor der Clueso mit seiner Band in passende Lichtszenarien gehüllt aufspielte.

Auf eine Vorband verzichtete Clueso, und so eröffnete er alleine mit Akustikgitarre um 20.15 Uhr mit “Morgen ist der Winter vorbei” den Abend. Während des Stücks gesellte sich bereits Christoph Bernewitz als zweiter, manchmal auch einziger Gitarrist dazu. Die Band wirkte gut eingespielt, und Clueso gab ihr auch Raum, Präsenz zu zeigen. Christoph spielte in Cluesos Adaption des Puhdys-Klassikers “Wenn ein Mensch lebt” ein feines Solo, Marlene Lacherstorfer unterlegte die Songs mit feinem Bass. Antonio Lucaciu saß mal am Keyboard, fiel aber noch mehr auf, wenn er sehr gekonnt Saxophon spielte. Und Schlagzeuger Tim Neuhaus spielte nicht nur in “Pizzaschachteln” ein gutes Solo, sondern kam später auch mit nach vorne, um “This Gift” als Coverversion eines Stücks von Glen Hansard zu singen und hierbei zu zeigen, dass er auch Gitarre spielen kann.

Nicht einmal die Hälfte der Songs von “Handgepäck I” wurde gespielt, aber Stücke wie “Zimmer 102”, “Landstreicher” oder “Du und ich” waren zu hören, und seine neueste Single “Wie versprochen”, deren tolles Video die Besinnlichkeit dieses Albums wunderbar verbildlicht.

Zwischen den Stücken gab es hin und wieder sympathische Ansagen, zumeist aber eher kurz gehalten. Den deutschen Text seiner Coverversion von “Vier Jahreszeiten an einem Tag”, einem Stück von Crowded House, erklärte Clueso hierbei mit einem offen ehrlichen “weil mein Englisch nicht so fetzt”. Nur nach dem gefeierten Udo-Lindenberg-Cover “Cello” holte Clueso etwas weiter aus und erzählte nicht nur, wie es damals zur Kollaboration mit Udo kam und wie er ihn zum ersten Mal traf, sondern auch noch einige Anekdoten von diversen Treffen der beiden – seine Bewunderung für diesen einmaligen Typen war nicht zu überhören, und das Publikum hatte einiges zu lachen.

In den knapp über zwei Stunden des Konzerts waren ansonsten natürlich auch viele gut bekannte Stücke aus Cluesos Karriere zu hören, hierunter “Chicago”, “Freidrehen”, “Gewinner” und “Ich bin für’s Rollen”, sowie in den Zugaben “Achterbahn” und “Barfuß”. Ein schönes, größtenteils akustisches Konzert, mit dem Clueso die besondere Stimmung des Albums gut auf die Bühne übersetzt hat – und die Fans in der Region freuten sich, dass er diesen Termin noch in den Konzertplan eingebaut hatte, nachdem sein Open-Air-Gig in Dortmund im September ja leider krankheitsbedingt abgesagt werden musste.

Die weiteren Termine der Tour – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink):
23.11.2018 München, Muffathalle
24.11.2018 AT-Wien, Arena
25.11.2018 AT-Graz, Orpheum
27.11.2018 Berlin, Huxley’s Neue Welt
28.11.2018 Hamburg, Große Freiheit 36
29.11.2018 Hannover, Capitol

WEIHNACHTSKONZERTE 2018
28.12.2018 Erfurt, Messehalle
29.12.2018 Erfurt, Messehalle

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Links:
Website Clueso
Website des Palladium Köln

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