Home MusikKonzertberichte Mad Caddies – Kritik des Konzerts in Köln am 31. Mai 2007

Mad Caddies – Kritik des Konzerts in Köln am 31. Mai 2007

Autor: Birte Gernhardt

Wenn ein Konzert ausverkauft ist, kann es schnell mal zur Qual werden. Es wird heiß, ist stickig, und unendlich eng. Heiß wurde es auch bei den Mad Caddies-Gig in der Live Music Hall in Köln am 31. Mai. Doch eng und stickig? Nein, denn ganz hinten konnte man immer noch genüßlich Kölsch schlürfen und die Menge vor sich hüpfen sehen, wenn man denn wollte. Und ich wollte nicht, denn vorne drängelte, tanzte, sprang und schrie die Menge den Ska-Punk-Königen auf der Bühne entgegen, bei dieser Party musste man dabei sein!

Support war eine befreundete Band der Caddies „from the big island of Hawaiiiii“ angetreten: „Pepper“ heizte dem Publikum in Surfershorts und mit freien Oberkörpern mächtig ein. Sie boten 40 Minuten lang eine gute Mischung aus Reggae und Ska-Punk, die mit Begeisterung in der Hall aufgenommen wurde. So aufgewärmt könnte es dann endlich richtig losgehen. Als endlich die Mad Caddies auf der Bühne stehen, steigert sich die Stimmung vor der Bühne ins Unermessliche. Gleich zu Anfang wird klar gestellt: ein Mad Caddies-Konzert ist eigentlich nix für Rumsteher. Still Stehen? Nur leicht mit dem Fuß wippen? Vor der Bühne nicht möglich! Von vorne bis hinten, von links nach rechts und wieder zurück wird getanzt und gefeiert. Die Live Music Hall ist in Bewegung,die Halle wird zur Herdplatte. Die Kalifornier legen richtig gut los und werfen Mengen an Punkrock, Ska und Reggae ins Feuer. Die Menge jubelt und tanzt und springt und pogt und hängt von Anfang bis zum Ende an den Lippen von Sänger Chuck Robertson. Besonders schöne Einlagen liefert Posaunist Eduardo Hernandez, der sich die Lunge aus dem Leib pustet und dabei noch tanzt.

85 Minuten Begeisterung, 85 Minuten Schweiß, 85 Minuten eine riesige Party. Ein Hit jagt den anderen. Zum Glück drosselen die Caddies zwischen Highspeed-Trompeten-Punk und Party-Ska-Krachern immer wieder mal das Tempo und die Tänzer und Tänzerinnen vor der Bühne können sich erholen. Nur um bei Nummern wie “Monkeys” oder “Macho Nachos” wieder die Hände in die Höhe zu recken, dabei bis zur Decke zu springen und jede Zeile mitzusingen. Es gibt jede Menge Crowd-Surfing, die Fans werden von der offensichtlichen Spelfreude der Band angesteckt. Die Mad Caddies lassen wirklich keinen wichtigen Song aus, den man hören will, und überhaupt ist die Tracklist gut gewählt. Die Band geht, verabschiedet sich höflich und kommt nochmal wieder: zwei Zugaben werden gespielt und jeder einzelne in der Live Musik Hall scheint danach glücklich und ganz schön kaputt zu sein. Mir klebt das T-Shirt danach am Körper, die Beine sind lahm und meine Fingerkuppen sind regelrecht aufgeweicht wie nach einem langen Bad. Mit leichtem Dröhnen in den Ohren gehe ich glücklich und und mit dem wärmenden Gefühl der Zufriedenheit beschwingt nach Hause.

Links:
Homepage der Mad Caddies
Homepage der Live Music Hall

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