Home MusikCD-Rezensionen The Damned bieten einen Mitschnitt ihrer spektakulären 2019er-Gruselshow aus London

The Damned bieten einen Mitschnitt ihrer spektakulären 2019er-Gruselshow aus London

Autor: Tobi

The Damned "A Night Of A Thousand Vampires"

The Damned

“A Night Of A Thousand Vampires”

(2CD+Blu-ray, earMUSIC, 2022)

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Schlanke 45 Jahre ist es her, dass The Damned ihr Debütalbum “Damned Damned Damned” veröffentlichten. Anfänglich als Punkband gestartet und somit eine der ersten überhaupt, orientierten sich die Briten bald mehr in Richtung Rock und zeichneten sich bald dadurch aus, dass sie sich nicht festlegen ließen – weder stilistisch noch inhaltlich, wo es neben gesellschafts- und politikkritischen Themen auch viel um reinen Spaß ging.

Im Lauf der Jahre kamen nich nur diverse Alben, sondern auch einige Trennungen und Reunions hinzu, und auch Lineup-Wechsel, wobei der von den Anfängen bis heute präsente Sänger Dave Vanian und der nur zweimal kurz nicht dazu gehörende Gitarrist/Bassist Captain Sensible (ja, der mit dem 80er-Solo-HipPop-Hit “Wot”) den Kern der Gruppe bildeten, und auch Bassist Paul Gray sowie Keyboarder Monty Oxymoron sind längst alte Hasen in der Combo.

The Damned live (© Dod Morrison)

(© Dod Morrison)

Was kaum eine Formation wohl von sich behaupten kann: The Damned veröffentlichten neben ihren elf Studioalben fast doppelt so viele Konzertmitschnitte. Da müsste es ja eigentlich gar nichts Besonderes mehr sein, wenn nun mit “A Night Of A Thousand Vampires” das nächste Livealbum von The Damned vorliegt – oder doch? Ja, in jedem Fall. Zum einen haben sie 2018 mit “Evil Spirits” Platz 7 der UK-Charts und somit ihren ersten Top-10-Erfolg verbuchen können. Zum anderen, und vor allem dies, haben sie sich für dieses spezielle, am 28. Oktober 2019 im Londoner Palladium Theater aufgezeichnete Konzert mit dem “Hammer House of Horror” und der Besetzung des “Circus of Horror” zusammengeschlossen. So verwandelte sich David Vanian auf der Bühne von Dracula in Nosferatu, und Feuerschlucker sowie Trapezkünstler sorgten für eine Show, diese Bezeichnung mehr als verdient.

Extravagant ging es also zu, als nicht nur die Band sondern auch das Publikum in Horror-Ausstattung aufliefen, um gemeinsam ein ganz besonderes Event zu feiern. Dieses kann man natürlich am besten nachvollziehen und auch als Spektakel genießen, wenn man die Doppel-CD im “Glow in the dark”-Digipak sein Eigen nennt, die als besonderen Bonus auf Blu-ray auch einen audiovisuellen Mitschnitt des 94-minütigen Gigs enthält. Zusätzlich sind Doppel-LPs auf schwarzem, rot-transparentem, Crystal Clear oder “Glow in the Dark”-Vinyl im Gatefold-Cover erhältlich, jeweils mit limitiertem Konzertposter, und digital erscheint das Ganze ebenso.

Mit dem rein von Piano begleiteten, dem Rahmen entsprechend ausdrucksstarken “Beauty Of The Beast” wurde der Abend in der Vampirgruft eingeleitet, bevor David Vanian zum Klassiker “Wait For The Blackout” aus ihrem genreübergreifenden 1980er-Longplayer “The Black Album” als Dracula verkleidet die Bühne betrat und mächtig abgerockt wurde.

Das folgende, ebenfalls gut treibende “Plan 9 Channel 7” wurde auf Vanians persönlichen Wunsch hin als erstes offizielles Video zur Scheibe ausgekoppelt. Mit seiner düster-gefährlichen Aura ist der Liveauftritt eine Hommage an die Schauspielerin Maila Nurmi, denn ihre ikonische Interpretation der Vampir-Gestalt wird auf der Bühne dupliziert.

Nach dem noch verhältnismäßig frischen “Standing On The Edge Of Tomorrow” aus ihrem 2918er-Album wurde es mit “Grimly Fiendish” aus dem Jahr 1985 dann wieder besonderer, sorgte hiermit doch eine der beliebtesten und erfolgreichsten Singles der Bandgeschichte für beste Stimmung, mit Trompete und anfänglichen Cembalo-Klängen bereichert.

Die Setlist deckte natürlich die gesamte Karriere von The Damned ab, von ganz frühen Stücken wie “Neat Neat Neat” (1977) oder “I Just Can’t Be Happy Today” (1979) über “Dr Jekyll & Mr Hyde” (1981), das beschwingte “Under The Floor Again” (1982) oder das von Streicherklängen bereicherte, atmosphärische “Tightrope Walk” (1986) bis zu “Black Is The Night” aus ihrer 2019er-Songsammlung “Black Is the Night: The Definitive Anthology”. Auch das epische, hier 15-minütige “Curtain Call” wurde gespielt, 1980 die komplette Seite 3 des bereits erwähnten Doppel-Albums “The Black Album” – einfach stark, dieses abwechslungsreiche Stück.

“Neat Neat Neat”, die zweite Single der Band überhaupt, wurde übrigens nicht einfach nur wie gewohnt verabreicht, sondern als Fusion mit einer Adaption von Bauhaus’ “Bela Lugosi’s Dead”. Als weitere Coverversionen bereicherten “Eloise” von Paul Ryan und das von The Doors bestens bekannte “People Are Strange” den Abend. Keine Frage, eine tolle, besondere Show, mit der The Damned untermauern, dass sie auch nach 45 Jahren noch bestens abrocken.

Das Tracklisting:

01. Beauty Of The Beast
02. Wait For The Blackout
03. Plan 9 Channel 7
04. Standing On The Edge Of Tomorrow
05. Grimly Fiendish
06. Dr Jekyll And Mr Hyde
07. Absinthe
08. Under The Floor Again
09. I Just Can’t Be Happy Today
10. 13th Floor Vendetta
11. Eloise
12. People Are Strange
13. Curtain Call
14. Tightrope Walk
15. The Dog
16. Neat Neat Neat – Bela Lugosi’s Dead
17. Black Is The Night

www.officialdamned.com
facebook.com/OfficialDamned

Bewertung: 9 von 10 Punkten

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