Home MusikKonzertberichte Katie Melua – Kritik des Konzerts in Bonn am 14. Juli 2007

Katie Melua – Kritik des Konzerts in Bonn am 14. Juli 2007

Autor: Tobi

Dass der Wettergott den Konzerten auf dem Bonner Museumsplatz oftmals wohlgesonnen ist, wusste man schon – spätestens am 14. Juli 2007 stand fest, dass er zudem noch großer Fan von Katie Melua sein muss. Pünktlich zu ihrem Konzert hatte er den Hochsommer mal wieder zu einer Stippvisite nach Deutschland beordert – tagsüber lachte die Sonne bei 30 Grad, abends zum Konzert war es noch wohlig warm in Bonn. Kein Wunder, dass das Publikum auf dem vollen Museumsplatz in sommerlicher Kleidung gekommen war, und draußen vor den Toren nutzten zudem noch viele den herrlichen Sommerabend zu einem Picknick bei toller Livemusik.

Nachdem Duncan Townsend mit netten, aber auch nicht umwerfenden Songs den Abend eröffnet hatte und dann eine längere Pause folgte, die aber immerhin über Lautsprecher entschuldigt wurde, kam Katie Melua um 20.20 Uhr auf die Bühne. Sechs für sie sprechende Argumente hatte sie dabei. Zuerst mal natürlich ihre schöne Stimme, mit der sie ebenso sanft und betörend wie druckvoll zu singen vermag. Dann natürlich starke Songs, von ihren beiden bisherigen Alben “Call Off The Search” (2003) und “Piece By Piece” (2005), aber auch schon als Vorgeschmack auf das für September angekündigte dritte Album das gelungene “What I Miss About You”. Hinzu kommt, dass die 1984 in Tiflis/Georgien geborene Künstlerin nicht nur singen, sondern auch Gitarre oder Piano spielen kann. Argument Nummero vier ist Katie Meluas natürliche, sehr sympathische Art, mit der sie bodenständig ihre Konzerte bestreitet und mit der sie den Fans nah zu sein scheint – wenn sie ihre Lieder vorträgt oder aber dazwischen z.B. von einem Spaziergang zum Rhein durch Bonn am Nachmittag erzählte. Frecherweise sieht die Gute auch noch auf natürliche Art und Weise umwerfend aus, was besonders die Männer im Publikum immer wieder erfreut. Last but not least wird die Sängerin und Songwriterin von einer großartigen Liveband unterstützt, mit einem tollen Pianisten, der auch mal Gitarre spielt, mit einer Bassistin, die auch den Kontrabass bestens schlägt, mit einem Gitarristen, der auch die Mundharmonika bläst und einem starken Drummer. Allesamt tolle Musiker, denen Katie Melua auch das Forum bot, sich zu entfalten, was dem Publikum sehr viel Freude bereitete.

Neben den großen Hits “The Closest Thing To Crazy” und “Nine Million Bicycles” sowie den Singles “Call Off The Search”, “Crawling Up A Hill” und “Spider’s Web” (“It’s Only Pain” hingegen ließ sie aus) begeisterte Katie auch mit allen anderen Stücken wie den stimmungsvollen Coverversionen “On The Road Again” (Canned Heat) und “Fancy” (Bobby Gentry) oder dem schwer jazzigen “Half Way Up The Hindu Kush”. Besonders kuschelige Atmosphäre kam zudem bei den Balladen “Piece By Piece”, “Belfast” und “Thank You, Stars” auf. Als nach 90 Minuten Schluss war, hatte jeder Besucher ein zum Wetter passendes, wundervolles Konzert einer ganz starken Künstlerin gesehen.

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Links:
Website von Katie Melua
Deutsche Website von Katie Melua
Homepage der Bundeskunsthalle Bonn

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